Zwergfichte

Die Zwergfichte ist super vielseitig und ein echter Verwandlungskünstler. In der dunklen Jahreszeit kann das Bäumchen winterlich dekoriert werden und schlüpft auch gerne in die Rolle eines nachhaltigen Weihnachtsbaumes im Topf. Im Freiland gesellt sich das auch Zuckerhutfichte genannte Bäumchen gerne zu Blaubeeren und anderen Heidegewächsen, ist aber auch als Einzelpflanze durch die auffällige Form ein echter Hingucker.

Die Zwergfichte (Picea glauca ‘conica’) ist ein Nadelbaum und gehört zur Pflanzenfamilie der Kieferngewächse. Sie wird auch Zuckerhutfichte genannt, da sie aufgrund ihrer typisch spitzen Wuchsform leicht zu erkennen ist. Die Zwergfichte bleibt sehr klein und ist daher ideal für kleine Gärten und sogar Balkone geeignet.

Die Nadeln der Zwergfichte sind recht weich, tannengrün und duften wunderbar nach Nadelwald. Der Baum ist immergrün und verliert seine Nadeln auch im Winter nicht, sodass er geradezu dafür gemacht ist, um in der kalten Jahreszeit festlich geschmückt zu werden.

Die Zuckerhutfichte wird im Kübel etwa 1,50 m hoch, im Freiland kann sie bis zu 2 m hoch werden. So eine Zwergform ist super praktisch, denn die wild vorkommende nahe Verwandte, die Weißfichte, kann bis zu 50 m hoch werden. Die Zwergfichte hingegen wächst sehr langsam und legt pro Jahr nur maximal 10 cm an Höhe zu. Das Beste ist: Die typische Wuchsform der Zuckerhutfichte entsteht ganz von alleine - besondere Schnittkünste sind also überhaupt nicht notwendig.

Die Zwergfichte ist winterhart und steht auch im kalten Winter gerne draußen. Einen kurzzeitigen Auftritt als Weihnachtsbaum im Wohnzimmer verkraftet sie aber auch gut. Alles, was du zur Zuckerhutfichte drinnen wissen musst, findest du in diesem Artikel.

Fichten blühen im Frühjahr, doch die ersten Blüten zeigen sich nach frühestens 10 Jahren Wachstum. Aus den weiblichen Blüten entstehen dann die für Nadelbäume typischen Zapfen.

Gut zu wissen: Die Zuckerhutfichte ist ungiftig, sowohl für Menschen als auch für Haustiere.

Hast du Lust auf eine eigene Zwergfichte? Schau mal bei unseren Tipps rund um den Kauf des Bäumchens vorbei.

Eine Person hält eine sehr junge Zuckerhutfichte in den Händen.
Zuckerhutfichten wachsen langsam und werden in Baumschulen jahrelang großgezogen. Diese ist etwa 2 Jahre alt.

Standort und Boden

Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: locker, feucht, leicht sauer

Die Zwergfichte ist winterhart und verträgt Temperaturen bis -30 Grad. Sie kann daher problemlos in den Garten gepflanzt werden. Aufgrund der geringen Größe ist sie aber auch super für den Topf geeignet.

In beiden Fällen sollte der Standort für die Zuckerhutfichte nicht zu sonnig sein, denn Hitze und pralle Sonne verträgt der Baum nicht gut - vor allem nicht in Verbindung mit einem trockenen Boden. Ein eher kühlerer Standort und ein stets feuchter, aber nicht nasser Boden sind ideal. Hell muss der Standort aber trotzdem sein, im Schatten fühlt sich das Bäumchen nicht wohl.

Steht die Zwergfichte im Winter kurzzeitig drinnen, ist ein möglichst heller Standort wichtig. Hier findest du mehr Infos zur Zuckerhutfichte als Weihnachtsbaum.

Die Fichte ist eigentlich mit ganz normaler Pflanzerde zufrieden, der du zur Auflockerung auch etwas Sand oder feines Tongranulat beimengen kannst. Ist deine Gartenerde sehr hart, lockere sie ebenfalls mit gekaufter Erde oder mineralischen Bestandteilen wie Sand oder Kies auf.

Ein guter Nachbar für die Zwergfichte ist unsere Blaubeere Bodo. Die Blaubeere mag leicht sauren “Waldboden”, den die Fichte auch gut verträgt. Die Pflanzen können gut mit kleinbleibender Heide kombiniert werden, die ebenfalls einen niedrigen pH-Wert der Erde bevorzugt.

Hier findest du alles rund ums Pflanzen der Zuckerhutfichte auf einen Blick.

Zwergfichte pflanzen

Du brauchst:

  • eine kleine Gartenschaufel oder einen Spaten
  • etwas Dünger, am besten organischer Langzeitdünger
  • ggf. ein Pflanzgefäß und Erde

Zunächst musst du die Pflanze behutsam aus ihrem bisherigen Topf heben und vorsichtig ein wenig von der alten Erde entfernen. Die Wurzeln sollten dabei nicht beschädigt werden, oft reicht es schon, die alte Erde etwas abzuschütteln. Du kannst den Wurzelballen auch für einige Stunden in einen Eimer Wasser stellen, damit sich die Wurzeln vollsaugen können.

Du kannst die Zwergfichte auch gleich bei der Pflanzung mit Langzeitdünger versorgen. Dieser wird unter die Erde gemengt oder oben aufgestreut und leicht eingearbeitet.

Wann werden Zwergfichten gepflanzt?

Die Zwergfichte kann rund ums Jahr gepflanzt werden, wenn es nicht gerade brütend heiß oder der Boden gefroren ist. Je wärmer es ist, desto wichtiger ist eine gute Wasserversorgung für das frisch gepflanzte Bäumchen.

Eine Frau pflanzt eine Zuckerhutfichte in einen Topf.

Pflanzung in einen Kübel

Aus dem Topf muss unbedingt überschüssiges Gießwasser ablaufen können. Steht die Zuckerhutfichte drinnen, braucht sie einen Übertopf, aus dem das Wasser entfernt werden kann, wenn zu viel gegossen wurde.

Um Staunässe zu vermeiden, ist es außerdem sinnvoll, unten in dein Pflanzgefäß eine Schicht Kieselsteine, Blähtonkugeln oder Tongranulat zu schichten. Darüber kommt so viel Pflanzerde, bis die richtige Höhe erreicht ist: Die Zwergfichte wird genauso tief gesetzt, wie sie auch zuvor in der Erde stand. Setze die Pflanze mit einer Hand mittig in den Topf und fülle die übrigen Hohlräume mit Erde auf. Drücke diese zwischendurch immer mal wieder leicht fest.

Wie groß muss der Topf für die Zuckerhutfichte sein?

In den ersten Jahren kann der Topf für die Zuckerhutfichte ruhig etwas kleiner sein. Zu klein sollte er aber auch nicht sein, da der Baum ein Flachwurzler ist und die Wurzeln daher eher in die Breite und nicht in die Tiefe wachsen. Mindestens 25 cm Topfdurchmesser sind für den Anfang gut geeignet. Wenn du mehr Platz hast, kannst du auch gleich mit Töpfen mit 30 cm Durchmesser starten.

 

Pflanzung ins Freiland

Für die Zwergfichte im Freiland musst du einen Standort aussuchen, an dem sie sich gut entfalten kann. Sie erreicht mit den Jahren eine Breite von etwa 1,5 bis 2 m. Lockere die Erde am gewünschten Standort gründlich auf und hebe mit einem Spaten ein Loch aus, das etwa doppelt so breit wie der Wurzelballen ist. Achte darauf, dass es nicht zu tief ist. Setze die Pflanze mittig ins Pflanzloch und fülle es etwa zur Hälfte mit der ausgehobenen Erde. Drücke diese leicht an und fülle das Loch komplett auf. Ist noch Erde übrig, so kannst du daraus einen kleinen "Deich" rings um die Pflanze formen, der sorgt beim Angießen dafür, dass das Wasser nicht so schnell abläuft. Angießen bedeutet, dass du der neu gepflanzten Fichte erstmal eine kräftige Portion Wasser gönnst. Sackt die Erde durch das Angießen ab, fülle noch etwas neue Erde auf.

Eine Person gießt eine Zuckerhutfichte in einem Topf mit einer grünen Metallgießkanne.
Nach dem Einpflanzen braucht die Zuckerhutfichte Wasser.

Zuckerhutfichte pflegen, gießen & düngen

Allgemeine Pflege

Die Zwergfichte ist recht pflegeleicht. Am wichtigsten ist ein heller Standort und ausreichend Wasser.

Ein Schnitt der Zwergfichte ist nicht nötig, da die Wuchsform ganz von alleine entsteht. Längere Aststücke solltest du nicht abschneiden, da es sehr, sehr lange dauert, bis ein Ast nachgewachsen ist. Es ist aber möglich, den Baum rundherum etwas zu stutzen und im Frühjahr die frisch ausgetriebenen Nadeln zu ernten und tolle Sachen daraus herzustellen.

Wie pflege ich eine Zuckerhutfichte im Topf?

Eine Zuckerhutfichte im Topf braucht ein kleines bisschen mehr Aufmerksamkeit, da die Erde einfach schneller austrocknet als im Freiland. Sie muss jedoch nicht jährlich umgetopft werden, da sie so langsam wächst. Alle paar Jahre kannst du ihr einen etwas größeren Topf gönnen.


Die Zuckerhutfichte gießen

Fichten mögen trockene Erde überhaupt nicht. Eine Zuckerhutfichte im Topf musst du daher regelmäßig gießen, damit die Erde nicht über längere Zeit austrocknet. Achte darauf, dass keine Staunässe entsteht und das Gieß- und Regenwasser schnell aus dem Topf abfließen kann.

Auch im Freiland kann es nötig sein, dass du junge Zwergfichten in warmen Sommern gießen musst, wenn es längere Zeit nicht regnet.

Eine Mulchschicht sorgt dafür, dass die Erde die Feuchtigkeit besser halten kann. Daher ist Mulchen eine super Sache, zum Beispiel mit Rindenmulch. Eine Mulchschicht ist auch im Topf möglich und sehr sinnvoll.

Aber auch im Winter darfst du nicht vergessen, die immergrüne Pflanze zu gießen, wenn sie an einem regengeschützten Ort steht. Als Weihnachtsbaum in einem warmen Wohnzimmer braucht sie mehr Wasser, als wenn sie vor der Tür oder auf dem Balkon steht. Dennoch gilt im Winter: Besser etwas zu trockene Erde als zu nasse.

Hier gibt es noch mehr Infos über das Gießen der Zuckerhutfichte.

 

Die Zuckerhutfichte düngen

Die Zwergfichte hat keinen besonders hohen Nährstoffbedarf und muss nicht stark gedüngt werden. Die Versorgung mit einem organischen Langzeitdünger ist ideal, da eine Überdüngung so ausgeschlossen ist. Auch eine Düngung im Frühjahr mit Kompost eignet sich gut. Hier haben wir noch weitere Infos über das Düngen der Zuckerhutfichte für dich gesammelt.

Zuckerhutfichte mit Kaffeesatz düngen

Die Zuckerhutfichte kann in ganz normale Erde gepflanzt werden, die auch gerne etwas sauer sein darf. Sie mag einen zu hohen pH-Wert des Bodens nicht. Düngen mit Kaffeesatz ist daher eine super Sache, da Kaffee den pH-Wert auf Dauer etwas senken kann. Du kannst auch ab und an etwas Kaffee oder schwarzen Tee mit Wasser verdünnen und die Zwergfichte damit gießen.

Eine Person verteilt Dünger in Pelletform im Topf einer Zuckerhutfichte.
Organischer Langzeitdünger ist für die Zuckerhutfichte bestens geeignet.

Ernte bei der Zuckerhutfichte

Auch eine Zwergfichte kann “beerntet” werden. Im Frühjahr treibt das Bäumchen neu aus und an den Triebspitzen zeigen sich sehr weiche, hellgrüne neue Nadeln. Die kleinen Nadelbüschel werden auch als Wipfel bezeichnet.

Im April und Mai kannst du diese zu vielen Köstlichkeiten verarbeiten, da sie etwas nach Zitrone schmecken und viele Vitamine enthalten. Pflücke doch mal einen Wipfel ab und teste, ob dir das Aroma gefällt.

Die Nadeln können feingehackt und einfach pur in Salate gestreut werden - bei einer rechtzeitigen Aussaat kann im Frühjahr auch schon der erste eigene Salat geerntet werden. Auch in einem frischen Kräuterquark sind die gehackten Nadeln eine tolle Ergänzung.

Aus den Nadeln kann auch ein Sirup hergestellt oder ein wohltuender Tee gekocht werden. Sie können auch sehr gut getrocknet und so lange aufbewahrt werden.

Hier haben wir 7 tolle Rezepte mit Fichtenspitzen für dich.

Zwergfichte überwintern

Die Zuckerhutfichte ist winterhart und verträgt Temperaturen unter -30 Grad. Die kalten Temperaturen im Winter braucht die Pflanze auch, um im Frühjahr wieder mit viel Energie in die neue Wachstumssaison zu starten.

Die Zwergfichte kann im Winter zwar kurzzeitig als kleiner Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer ziehen, muss dann aber wieder raus, um gesund zu bleiben.

Als Kübelpflanze musst du den Topf vor Frost schützen, damit die Wurzeln keinen Schaden nehmen. Ein leichter Schutz reicht aber aus, ideal ist eine dicke Mulchschicht auf der Erde, um die flachen Wurzeln zu schützen. Zusätzlich kannst du den Baum näher an eine schützende Hauswand rücken oder auf eine Holz- bzw. Styroporplatte stellen, um ihn vor Bodenfrost zu schützen. In Ausnahmefällen kann es passieren, dass die Nadeln einen Frostschaden erleiden.

Wenn die Zwergfichte sowieso weihnachtlich geschmückt ist, bietet sich auch ein Schutz aus Jutestoff rund um den Topf an.

Eine Person wickelt den Topf einer Zuckerhutfichte in einen brauen Jutestoff. Im Hintergrund steht ein weiterer Baum in einem Topf, der mit rotem Stoff umwickelt ist.
Jutestoffe als Winterschutz gibt es auch in weihnachtlichen Farben.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten oder Schädlinge an der Zuckerhutfichte sind vor allem auf trockene Erde oder Staunässe zurückzuführen. Auch ein zu warmer, dunkler Standort drinnen begünstigt einen Befall mit Schädlingen, zum Beispiel Spinnmilben. Ein Befall ist daran zu erkennen, dass die Nadeln heller werden, außerdem sind feine Gespinste zu erkennen.

 

Warum verliert die Zuckerhutfichte Nadeln?

Die meisten Nadelbäume verlieren im Laufe der Zeit ältere Nadeln, das ist ganz normal. Wenn deine Zuckerhutfichte Nadeln verliert, solltest du aber trotzdem nachschauen, ob nicht eine andere Ursache vorliegen könnte.

Oft ist Trockenheit ein Grund für den Nadelverlust. Das kennst du wahrscheinlich von geschlagenen Weihnachtsbäumen, die ohne Wasserversorgung irgendwann anfangen, zu nadeln. Zum Glück wächst die Zuckerhutfichte im Topf oder Freiland, sodass sie gegossen werden kann. Ihre Wurzeln reichen nicht so tief ins Erdreich, daher ist sie vor allem in trockenen Sommern auf zusätzliche Wassergaben angewiesen.

 

Warum wird die Zuckerhutfichte braun?

Wenn die Nadeln an der Zwergfichte braun werden, kann Beschattung durch andere Pflanzen ein Problem sein. Wenn das Bäumchen zu dicht an anderen Pflanzen steht, kann sie stellenweise braun werden. Das kann auch an einem allgemein zu dunklen Standort passieren.

Hier findest du noch mehr Hilfe, falls deine Zuckerhutfichte trockene Nadeln bekommt oder diese verliert.

Eine Frau betrachtet und untersucht die Zweige an einer Zuckerhutfichte.
Du solltest die Zweige deiner Zuckerhutfichte regelmäßig nach Schädlingen absuchen.

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