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Die grüne Weintraube
Die mit Abstand ertragreichste Pflanze meines Gartens ist der Wein. Nicht nur, dass er wahnsinnig schnell wächst und sich als Rankpflanze schon nach kürzester Zeit an allem entlanghangelt, was zu finden ist - er trägt auch Früchte über Früchte.
So entstehen jeden Herbst Literweise Traubensaft, die den Vorrat für ein ganzes Jahr füllen können. Einfach köstlich!
Um einen Wein im Garten anbauen zu können musst du nicht in einem klimatisch warmen Weingebiet wohnen. Das funktioniert, wie bei mir, auch ganz wunderbar im kühlen Nass des hohen Nordens. Und: Die Pflanze eignet sich sogar für den Balkon oder die Terrasse.
Die erste Entscheidung, die du treffen solltest wenn du einen Wein in deinem Garten setzen möchtest: soll es ein grüner, oder ein blauer werden?
Anbau und Pflege funktionieren bei beiden Sorten identisch, lediglich im Geschmack wirst du kleine Unterschiede erkennen. So sind grüne Trauben in der Regel etwas säurehaltiger und vor allem wegen ihrem Muskataroma beliebt. Die blauen Trauben zeichnen sich hingegen durch ihre intensive Fruchtsüße aus. Unsere Bloomify-Trauben sind, sowohl in grün als auch in blau, kernlos und besonders resistent gegen Pilze, Wind und Wetter gezüchtet.
Standort und Boden
Weintrauben benötigen zum wachsen und reifen viel Licht - ein sonniger Standort ist deshalb für die Pflanze wichtig. Außerdem ist die Rebe ein Tiefwurzler. Das bedeutet, dass sie, sofern sie einmal richtig groß werden soll, viel Platz zum verwurzeln brauch - besonders in die Tiefe.
Setzt du die Pflanze in einen Topf, sollte dieser gut 30 Zentimeter durchmessen und mindestens genauso tief sein. 30 Zentimeter sind auch draußen der Platz, den die Pflanze rund um ihren Stamm benötigt.
Möchtest du im Garten gleich mehrere Reben in einer Reihe pflanzen, lasse zwischen ihnen mindestens einen guten Meter Platz. So fällt genügend Licht und auch Luft zwischen die Pflanzen, auch wenn sie später um einiges größer gewachsen sind.
An den Boden stellt die Pflanze noch weniger Ansprüche als an ihren Standort. Lediglich harte, steinige Böden kann die sie nicht vertragen, denn die Erdbeschaffenheit sollte ermöglichen, dass genügend Wasser zu ihren Wurzeln sickern kann.
Pflanzung
Da die Pflanze eine Vorliebe für Wärme hat, bietet sich das Pflanzen vor allem im späten Frühjahr, zwischen April und Mai an. Denn dann startet die Traube direkt in ihre liebste Jahreszeit und kann sich stabil verwurzeln, bevor starke Kälte oder Nässe sie im Herbst und Winter angreifen.
Werkzeug zum Pflanzen:
- ein Spaten (eine Schaufel oder ein großer Löffel können ebenfalls aushelfen)
- eine Garten- oder Küchenschere
- eine Rankhilfe (z.B. ein nahestehender Zaun, ein Holzpfahl oder etwas vergleichbares)
- etwas Schnur zum befestigen an der Rankhilfe
Zunächst schaufelst du der Traube ein Loch. Dieses sollte doppelt so tief und doppelt so breit sein wie der Wurzelballen der Pflanze selbst.
Bevor du sie nun hinein setzt bietet es sich an, di Pflanze für einen Moment in einen Eimer voll Wasser zu stellen. So kann sich der Wurzelballen und die Erde, die im Topf möglicherweise trocken und fest geworden ist, noch einmal mit Feuchtigkeit vollsaugen und hat im Boden nicht so große Probleme, unverwurzelt an Wasser zu gelangen.
Vollgesogen wird der Wein nun in das Loch gesetzt und mit Erde aufgeschüttet.
Im unteren Bereich des Stammes kannst du eine kleine Verdickung erkennen. Diese darf auf keinen Fall unter der Erde liegen, sondern sollte gut 5 Zentimeter aus dem Boden schauen. Sie nennt sich “Veredelung”.
Rund um den Stamm sollte nun ein kleiner Erdhaufen aufgeschüttet werden, der dafür sorgt, dass die Wurzeln der Pflanze auch dann mit Erde bedeckt bleiben, wenn diese noch ein wenig absinkt. Außerdem stabilisiert das Hügelchen den Stand der jungen Pflanze.
Möglichst früh sollte dein Wein nun an einer Rankhilfe befestigt werden. Auch, wenn er noch selbst stabil stehen kann, braucht er zum Wachsen etwas zum festhalten.
Dazu ein kleiner Tipp: Die Pflanze wird, sobald sie über ihre Rankhilfe hinausgewachsen ist, nach neuen Gelegenheite suchen, die sie mit ihren Sprossranken umschlingen kann. Da die Pflanze problemlos bis zu zehn Meter groß werden kann (natürlich nicht gleich im ersten Jahr und auch nicht in einem Topf auf dem Balkon) macht es Sinn, sich schon jetzt zu überlegen, wie und vor allem wo die Pflanze weiter ranken soll. Denn langfristig wirst du für ein größeres sicher Rankgestell einigen Platz benötigen, den du beim Setzen schon mitplanen kannst.
Pflege und Wässern
Eine Bewässerung der Traube ist nur im Pflanzjahr notwendig. Sofern die Sommer nicht extrem trocken und regenlos sind, schafft es die Weintraube ab dem zweiten Jahr ganz allein, an Nährstoffe und Feuchtigkeit zu gelangen - als Tiefwurzlerin kommt sie nämlich auch an tiefliegende Feuchtigkeitsreserven.
Im ersten Jahr solltest du die Pflanze ein Mal in der Woche gießen - und dann gleich eine ganze Menge. Gönne der Pflanze ruhig gute 10 Liter Wasser.
Einer besonderen Pflege bedarf die Pflanze darüber hinaus nicht. Zur Vorbeugung von Krankheiten kannst du etwa einen Meter rund um den Stamm herum regelmäßig Wildwuchs entfernen.
Um den Boden dort außerdem konstant feucht zu halten, kannst du mit einer Mulchschicht nachhelfen. Sie hält das Wasser länger im Boden.
Schnitt
Ein jährlicher Schnitt ist für den Wein unerlässlich. Er fördert nicht nur das Wachstum der Pflanze sondern auch die Entwicklung von zahlreichen, saftigen Früchten.
Auf den ersten Blick scheint das Beschneiden von Wein eine eigene Philosophie zu sein? Stimmt gar nicht. Lass dich von den vielen verschiedenen Meinungen und Anleitungen nicht in die Irre führen. Wir erklären dir den Grundschnitt - und zwar kinderleicht:
Du schneidest deinen Wein am besten zwischen November und Februar. Wichtig ist, dass die Temperaturen beim Schnitt nicht unter null Grad liegen, denn das greift die Pflanze und die offenen Stellen, die du mit dem Schneiden verursachst, an.
Als Werkzeug benötigst du eine scharfe Gartenschere oder ein sehr scharfes Messer. Da die Triebe sehr viel Saft in sich tragen sind sie von innen weich und können bei unscharfem Arbeitsgerät gequetscht werden. Das tut der Pflanze nicht gut und macht sie zum Beispiel anfällig für Krankheiten, weil die Schnittstellen schwerer verheilen.
Du konzentrierst dich bei diesem sogenannten Winterschnitt auf das Kürzen der Triebe, die Fruchtholz ausbilden. Dies ist, wie der Name verrät, das Holz, an dem im Sommer die Früchte entstehen werden. Du erkennst sie daran, dass sie kleine Knospen ausbilden und besonders saftig grün sind. Diese Triebe werden nun gekürzt, sodass vier bis Sechs Augen übrig bleiben. Diese Augen sind kleine Rundungen am Trieb, aus denen entweder kleine Verästelungen oder aber Knospen entstehen werden. In der Regel sind sie, sofern sie nicht schon Ast oder Knospe tragen, als kleiner Knick oder Verdickung im Trieb zu erkennen.
Findest du beim beschneiden Triebe, die sehr klein und dünn sind, kannst du diese gleich ganz herausschneiden. Nur dicke und stabile Triebe, die dem Stamm nahe wachsen, sollen bleiben
Erschrick dich nicht, wenn deine Rebe nun recht leer aussieht. Mit dem umfassenden Schnitt gibst du ihr die Energie, frische Triebe auszubilden und Kraft in die Fruchtausbildung zu setzen.
Ernte und Vermehrung
Zwischen September und Oktober ist es dann endlich soweit: du kannst deine Trauben ernten. Die perfekte Reife haben die Früchte in der Regel in einem Zeitfenster von zwei Wochen, das du unbedingt zum Pflücken nutzen solltest.
Um die Reife der Frucht zu erkennen hilft vor allem eines: probieren. Du wirst schmecken, ob die Trauben bereit sind, geerntet zu werden.
Dass die Stiele der Trauben holzig werden, sich also von grün zu braun färben, signalisiert dir außerdem, dass sie reif sind.
Unsere Bloomify-Traube ist eine selbstbestäubende. Sie braucht also keine Artgenoss*in um sich, um Früchte tragen zu können. Dies ist bei Wein aber nicht unbedingt selbstverständlich. Hast du schon eine Pflanze im Garten, informiere dich über ihre Eigenschaften - möglicherweise ist der Grund für ein Ausbleiben deiner Ernte, dass deine Pflanze eine Bestäubung durch einen weiteren Wein benötigt.
Willst du dir eine kleine Traube anziehen, reicht es leider nicht den Kern einzupflanzen oder beim Traubenkern-Weitspucken zu gewinnen.
Du brauchst für die Vermehrung einen kleinen, einjährigen Trieb. Diesen schneidest du ab und setzt ihn, am besten drinnen an einem besonders warmen aber halbschattigen Ort, in einen Topf mit Anzuchterde. Diese ist besonders Nährstoffreich. Mit konstanter Feuchtigkeit wird sich recht bald ein kleines Wurzelwerk bilden und schon nach einigen Monaten kann das Pflänzchen groß genug sein, um in den Garten umzuziehen. Es ist jedoch äußerste Vorsicht geboten: selbstgezogene Reben sind anfälliger für diverse Krankheiten und deshalb in einigen Winzer*innen-Regionen sogar verboten.
Überwinterung
Weinstöcke sind vor allem in jungen Jahren empfindlich für Kälte. Mit weit ausgebildetem Gehölz können sie aber durchaus Temperaturen bis zu -20 Grad aushalten.
Im Winter sollte deshalb die Veredelungsstelle des Stammes, die du beim pflanzen an der Luft gelassen hast, mit Erde oder Kompost angehäuft werden. Das wärmt die Pflanze. Auch das Einwickeln mit Gartenvlies oder das Abdecken mit Tannenreisig kann der jungen Pflanze über den Winter helfen.
Krankheiten und Schädlinge
Zwei der am häufigsten auftretenden Krankheiten der Weinrebe sind der “Echte-” sowie der “Falsche Mehltau”. Erstere ist erkennen an einem weißlichen Pilzbefall der Blätter, der sich im Herbst grau färbt, letztere an gelb-bräunlichen Flecken ebenfalls auf den Blättern der Pflanze.
Der Echte Mehltau hemmt vor allem das Wachstum der Pflanze, während der Falsche Mehltau vor allem die Früchte angreift.
Beiden Krankheiten beugt ein regelmäßiges Auslichten der Pflanze vor, also das Entfernen von Laub, sodass genügend Licht und Luft hindurch kommen.
Sollte deine Rebe bereits befallen sein, hilft nur noch ein Fungizid aus dem Gartencenter.
Nährwerte
Weintrauben sind reich an Ballaststoffen, die besonders in der Schale und den Kernen der Frucht sitzen. Damit stärken sie das Immunsystem. Außerdem wirkt ihre Fruchtsäure entgiftend. Ihre Inhaltsstoffe sind gut für die Durchblutung und beugen zahlreiche Krankheiten vor. Eine echte Gesundmacherin also.
Nährwerte je 100g
Kalorien | 67 kcal |
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Fett | 0,4g |
Kohlenhydrate | 17g |
Freunde von Waltraut
Fragen & Antworten zu unserer Weintraube
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