Die Mini-Kiwi

Die grünen, glattschaligen Mini-Kiwis sind zwar nicht so berühmt wie ihre pelzigen großen Schwestern, dafür aber genauso lecker und aromatisch. Die kleinen Früchte können direkt vom Strauch gepflückt werden. Außerdem ist die Pflanze super robust und frosthart und ein außergewöhnlicher Hingucker auch in kühleren Regionen.

Auf den ersten Blick würde man die Verwandtschaft vielleicht gar nicht vermuten, doch die Mini-Kiwi, unter anderem auch als Kiwi-Beere bekannt, ist tatsächlich mit den Kiwi-Sorten verwandt, die man aus dem Supermarkt kennt. Wild verbreitet ist die Pflanze in einem großen Gebiet, das sich über Asien bis zum Himalaya erstreckt. Dort rankt sie oft an Bäumen empor, denn botanisch gesehen handelt es sich bei der Mini-Kiwi um eine Liane, die windend in die Höhe wächst.

Die Früchte der Mini-Kiwi werden nur etwa 3 - 4 cm groß und ihre Schale kann mitgegessen werden. Ihr Geschmack ist süß, leicht säuerlich und sehr aromatisch. Die Pflanze trägt von Mitte April bis in den November hinein dekorative, ovale Blätter, die sich im Herbst goldgelb färben. Ab Juni oder Juli zeigen sich schöne weiße, duftende Blüten, die meistens unterhalb der Blätter an den Ästen sitzen.

Standort und Boden

Aufgrund ihrer rankenden Wuchsform wird die Mini-Kiwi in Gärten meistens als grüne Überdachung für lauschige Sitzplätze wie Pergolen oder Lauben verwendet. Sie rankt aber auch an anderen Gerüsten und sogar Bäumen empor, ähnlich wie Wein und kann dabei Höhen von bis zu 4 Metern erreichen. Die Mini-Kiwi kann dabei etwas buschiger wuchern oder aber als Spalier gezogen werden. Das bedeutet, dass die Haupttriebe waagerecht an Drahtseilen oder Holzgerüsten an Hauswänden befestigt werden und so in eine bestimmte Form wachsen.

Unsere Bloomify Mini-Kiwi ist eine spezielle Sorte, die sich auch für eine Kultivierung im Kübel eignet. Wenn du die Möglichkeit hast, die Pflanze direkt in den Gartenboden zu setzen, ist das natürlich super, doch unter bestimmten Bedingungen gelingt die Kultivierung im Kübel ebenfalls sehr gut. Das Wichtigste dabei: du brauchst Platz für einen großen Kübel und ein stabiles Rankgerüst (mehr Infos unter “Pflanzung”).

Die Mini-Kiwi liebt einen windgeschützten Standort, der idealerweise nicht den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt ist. Zu viel Sonne und damit Wärme lässt den Boden zu schnell austrocknen, sodass die Pflanze sehr viel Wasser benötigt. Der Boden sollte dabei durchlässig sein, damit sich nicht so schnell Staunässe bildet. Außerdem ist eine humose und leicht saure Erde empfehlenswert. Um die Erde “anzusäuern” musst du keine speziellen Produkte kaufen. Stattdessen kannst du ab und zu zum Beispiel etwas Kaffeesatz um die Pflanze streuen oder mit kleingeschnittenem Tannengrün mulchen (mehr dazu unter “Wässern und Pflegen”).

Pflanzung

Am günstigsten ist es, wenn du mit der Pflanzung die Eisheiligen abwartest. Manchmal kann es im späten Frühling noch zu Nachtfrösten kommen, doch ab Mitte Mai ist diese Gefahr vorüber. In wärmeren Regionen ist eine Pflanzung schon ab April möglich. Bis in den Oktober oder November hinein kannst du die Mini-Kiwi pflanzen, danach sind Nachtfröste wieder wahrscheinlicher.

Pflanzung im Kübel:

Die Mini-Kiwi ist ein sogenannter Flachwurzler, das bedeutet, dass ihre Wurzeln nicht in die Tiefe wachsen, sondern sich relativ dicht unter der Erdoberfläche ausbreiten. Daher braucht sie ein großes Pflanzgefäß, was jedoch nicht sehr hoch sein muss. Beachte jedoch, dass die Erde in einem zu flachen Gefäß auch viel schneller austrocknet. Da die Mini-Kiwi rankend wächst, ist ein späteres Umtopfen nicht so einfach möglich. Wähle daher gleich zu Beginn ein passendes Gefäß mit mindestens 30 Litern Volumen. Je größer der Topf, desto besser kann die Pflanze gedeihen, sodass bis zu 50 Liter Volumen empfehlenswert sind. Die Liter-Angabe steht bei den Pflanzgefäßen, zum Beispiel im Bau- oder Pflanzenmarkt, immer dabei, sodass du hier nicht rechnen musst.

Das Gefäß braucht unbedingt ein Loch unten, damit das Gießwasser abfließen kann. Du kannst eine Drainageschicht auf dem Topfboden ausbringen, zum Beispiel aus grobem Kies oder Blähton. So kann überschüssiges Gießwasser noch besser ablaufen. Auf diese Schicht kommt dann die Pflanzerde, die du mit Kompost anreichern kannst. Da gekaufte Erde oft schon vorgedüngt ist, ist es aber auch ausreichend, erst im zweiten Jahr zu düngen. Gib so viel Erde in den Topf, dass die Pflanze weder zu tief noch zu hoch steht. Die Wurzeln sollten von der Erde bedeckt werden, das Stämmchen jedoch frei bleiben.

Pflanzung direkt in den Gartenboden:

Suche dir einen passenden Standort für die Mini-Kiwi und hebe dort ein großes Loch aus, das mindestens doppelt so groß sein sollte wie der Topf, in dem die Pflanze geliefert wird. Lockere auch die Erde auf dem Grund des Lochs gut auf, indem du mit einem Spaten mehrmals in den Boden stichst und den Spaten hin und her bewegst. Fülle das Pflanzloch nun mit einer Schicht Kompost, entferne den Topf und stelle die Pflanze mittig ins Loch. Nun kannst du dieses mit dem Bodenaushub und Kompost auffüllen. Achte darauf, dass die Pflanze gerade und nicht zu tief steht.

Ob im Kübel oder im Garten: drücke die Erde beim Einpflanzen zwischendurch immer wieder etwas fest und gieße die Mini-Kiwi anschließend ordentlich an. Es kann gut sein, dass die Erde durch das Wasser absackt, sodass du noch eine weitere Schicht Erde aufbringen kannst. Eine abschließende Mulchschicht auf dem Pflanzloch schützt vor Austrocknung (mehr dazu unter “Wässern und Pflegen”).

Pflege

Wenn es sehr warm ist und längere Zeit nicht regnet, muss die Mini-Kiwi regelmäßig gegossen werden, denn sie mag es gar nicht, wenn der Boden austrocknet. Da es sich um einen Flachwurzler handelt, kann die Pflanze nicht an Feuchtigkeit aus tieferen Erdschichten gelangen. Achte beim Gießen darauf, kein kalkhaltiges Leitungswasser zu verwenden, da Kalk den Boden weniger sauer macht, was der Mini-Kiwi nicht so gut bekommt. Hast du kein Regenwasser zur Verfügung, kannst du Leitungswasser einige Tage in der Gießkanne stehen lassen. Auf diese Weise setzt sich der Kalk am Boden ab und das Wasser ist kalkärmer.

Sehr gut gegen Austrocknung des Bodens hilft eine Mulchschicht. Dazu kannst du zum Beispiel eine Schicht Rasenschnitt, Stroh oder Holzschnitzel auf den Boden rund um das Stämmchen auslegen. Achte gegebenenfalls darauf, dass du Holzschnitzel von Nadelbäumen verwendest, da diese zusätzlich den Effekt haben, den pH-Wert des Bodens zu senken und ihn damit saurer zu machen.

So eine Mulchschicht ist außerdem ein super Schutz für die Wurzeln im Winter, da sie nah an der Erdoberfläche auch empfindlicher für Bodenfröste sind (mehr dazu unter “Überwinterung”).

Zu Beginn der Wachstumsphase im Frühjahr freut sich die Mini-Kiwi über eine Düngergabe - am liebsten in Form von Kompost. Handelsüblicher Mineraldünger enthält meistens zu viel Salz für die Pflanze.

Schnitt

Unsere Bloomify Mini-Kiwi ist eine mittelstark wachsende Sorte. Sie klettert an verschiedenen Rankhilfen und Spalieren empor, sodass ihr Schnitt davon abhängt, wo und wie sie wachsen soll. Möchtest du sie als Spalierobst ziehen, ist der Anbau und Schnitt etwas aufwändiger als wenn du sie relativ wild wuchern lässt. Aber auch im letzteren Fall solltest du die Pflanze regelmäßig beschneiden, da sie sonst ihre gesamte Energie in viele lange Triebe steckt, die keine Früchte tragen.

Generell lässt sich sagen, dass ein Rückschnitt sowohl im Sommer als auch im Herbst möglich ist. Im Hochsommer können die Triebe gekürzt werden, sodass hinter den Fruchtansätzen noch etwa 5 Blätter stehen bleiben. Hast du die Früchte im Herbst geerntet, kannst du die Äste noch weiter zurückschneiden. Triebe, die gar keine Früchte tragen, können auch schon im Sommer auf die gewünschte Länge zurückgeschnitten werden.

Ein regelmäßiger Schnitt sorgt dafür, dass die Mini-Kiwi zur Bildung vieler Blüten angeregt wird - eine Voraussetzung für viele leckere Früchte.

Ernte und Vermehrung

Bis du zum ersten Mal eigene Kiwis ernten kannst, musst du etwas Geduld mitbringen. Die kleinen Pflanzen müssen zunächst wachsen und Haupt- und Fruchttriebe entwickeln, bis sie genug Kraft haben, um Früchte auszubilden. Das kann bis zu drei Jahre dauern. Bis dahin ist die Pflanze aufgrund ihrer schönen Blätter trotzdem schon ein Hingucker und du wirst erstaunt sein, wie schnell sie an passenden Rankgerüsten an Höhe gewinnt.

Die Mini-Kiwi bildet frühestens ab Juni Blüten. Die Blühperiode kann sich dabei aber auch weiter nach hinten verschieben, sodass auch im Juli noch neue Blüten erscheinen können. Diese sind weiß und duften, sodass sie viele Insekten zur Bestäubung anziehen. Aus den Blüten entwickeln sich dann die kleinen grünen Früchtchen, die ab September reif sind, wenn sie sich ein wenig weich anfühlen. Noch intensiver schmecken sie, wenn sie erst kurz vor den ersten Frösten geerntet werden.

Unsere Bloomify-Mini-Kiwi ist ein Selbstbefruchter, was bedeutet, dass ein einziges Bäumchen für eine erfolgreiche Bestäubung ausreicht. Unsere Mini-Kiwi ist eine weibliche Pflanze und kann ohne eine weitere, männliche Pflanze Früchte tragen.

Du kannst aus den Kernen der Kiwis neue Bäumchen ziehen. Diese müssen jedoch einige Jahre wachsen, bis sie eigene Früchte tragen, das ist also eher ein Langzeit-Projekt für Geduldige.

Eine Vermehrung über Stecklinge ist ebenfalls möglich. Dazu schneidest du im Frühjahr oder Herbst mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere die Spitzen von jungen Trieben ab und steckst sie in Anzuchterde. Die Stecklinge sollten etwa 15 bis 20 cm lang sein. Sie gedeihen am besten an einem hellen, aber nicht sonnigen Standort und müssen feucht gehalten werden. Schon bald treiben neue Blätter aus.

Überwinterung

Die Mini-Kiwi ist frostfest und kann daher den Winter draußen verbringen. Dabei gibt es allerdings trotzdem ein paar Dinge zu beachten. Die flachen Wurzeln können durch sehr strengen Frost Schaden nehmen, daher sollte eine Mulchschicht um die Pflanze ausgelegt werden. Im Winter können zum Beispiel zusätzlich Pappen oder Tannenzweige verwendet werden. Bei sehr tiefen Temperaturen ist es empfehlenswert, den Kübel auf eine dämmende Styroporplatte zu stellen oder den ganzen Kübel mit Jute oder einem anderen Gewebe zu umwickeln.

Außerdem können die Blüten und neuen Austriebe durch späte Fröste im Frühjahr gefährdet werden. Ein sonniger, windgeschützter Standort beugt dabei solchen Frostschäden gut vor.

Krankheiten und Schädlinge

Die Mini-Kiwi ist super robust und ihre Früchte und Blätter werden so gut wie nie von Schädlingen oder Krankheiten befallen.

Nährwerte

Mini-Kiwis sind besonders reich an Vitamin C und durch ihre späte Reifung auch im Herbst noch eine wunderbare Quelle dieses wichtigen Vitamins. Außerdem enthalten sie Calcium und Kalium.

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über ihre Nährwerte:

Nährwerte je 100g

Kalorien 52 kcal
Fett 0,8 g
Kohlenhydrate 12,2 g
Zucker 10,3 g

Haltbarmachung und Verzehr

Die frischen Früchte bleiben bei Raumtemperatur einige Tage frisch, im Kühlschrank halten sie sich länger. Sie reifen nach der Ernte noch nach. Je weicher sie bei der Ernte sind, umso schneller solltest du sie verzehren.

Am besten schmecken sie frisch vom Strauch gepflückt, die Schale kann dabei mitgegessen werden. Sie machen sich mit ihrem süß-säuerlichen Geschmack auch super in Obstsalaten, können aber auch sehr gut zu Marmeladen oder Kuchen verarbeitet werden.

Fragen & Antworten zu unserer Kiwi

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