Der Majoran

Für eine Kultivierung des würzigen Majorans sprechen nicht nur sein intensiver Geschmack und seine pflegeleichte Art. Durch die verschiedenen Möglichkeiten der Haltbarmachung können die süßlich-herben Blätter noch Monate nach der Ernte jede deftige Mahlzeit aufpeppen. Nicht umsonst kennt man das Küchenkraut auch unter dem Namen Wurstkraut oder Bratenkräutel.

Majoran (Origanum majorana) gehört zur Familie der Lippenblütengewächse und ist ganz nah mit dem Oregano verwandt. Während dieser vor allem in mediterranen Speisen zum Einsatz kommt, würzt der Majoran auch deftige Hausmannskost. Diese kann aber durchaus auch vegetarisch oder vegan sein, denn Majoran passt perfekt zu Gerichten aus Hülsenfrüchten oder Kartoffeln.

Die Pflanze wächst bis zu 60 Zentimeter in die Höhe und wird in den Sommermonaten von weißen bis leicht rosafarbenen Blüten geziert. Majoran ist nicht so berühmt wie sein Bruder Oregano oder auch Rosmarin oder Basilikum. Dabei ist es gleich nach der Petersilie die hierzulande am häufigsten angebaute Würzpflanze!

Es gibt zwar winterharte Majoranarten, doch diese haben meist weniger Aroma als einjährig kultivierte Arten. Unser Bloomify Majoran ist einjährig und überzeugt daher mit voller Würzkraft.

Standort und Boden

Standort: sonnig und warm
Boden: locker, lehmig-steinig, trocken

Majoran wächst auf Grund seiner mediterranen Herkunft gern trocken und sonnig. Auch, um geschmacklich die volle Intensität zu erreichen, sollte die Pflanze an einem vollsonnigen Platz stehen. Ein lockerer und durchlässiger Boden ist optimal für den Majoran, die Erde darf auch gerne etwas steinig und lehmig sein. Majoran hat einen mittleren Nährstoffbedarf und sollte daher nicht in reine Kräutererde gepflanzt werden, da diese zu wenige Nährstoffe enthält. Die Garten- bzw. Pflanzerde kann mit Komposterde aufgebessert werden, bevor der Majoran gepflanzt wird.

Eine Kultivierung im Kübel ist dabei sehr gut möglich, da du in diesem die Boden-Wünsche des Majorans einfach erfüllen kannst, indem du der Pflanzerde noch etwas Kies beimengst. Außerdem sollte dein Topf am Boden mit einer Schicht Steinen oder Tongranulat ausgelegt sein, sodass das Wasser noch besser aus dem Topf ablaufen kann. Ein Loch im Boden des Kübels ist dafür natürlich unerlässlich.

Als Beetnachbarn eignen sich andere einjährige Pflanzen, die ebenfalls gerne trocken und sonnig stehen, zum Beispiel Dill.

Gute Nachbarn: Dill, Kamille, Tomaten
Schlechte Nachbarn: Zwiebelgewächse, Thymian, Gurken

Pflanzung

Majoran gehört zu den selbstunverträglichen Kräutern und sollte erst nach vier Jahren wieder an den einen vorher schonmal belegten Platz.

Majoran sollte erst ab Mitte Mai nach draußen gepflanzt werden - egal, ob ins Beet oder in ein Pflanzgefäß.

Du brauchst:

  • eine kleine Gartenschaufel
  • etwas Dünger, am besten organischer Langzeitdünger
  • ggf. ein Pflanzgefäß und Erde

In jedem Fall musst du die Pflanze behutsam aus ihrem bisherigen Topf heben und vorsichtig ein wenig von der alten Erde entfernen. Die Wurzeln sollten dabei nicht beschädigt werden, oft reicht es schon, die alte Erde etwas abzuschütteln.

 

Pflanzung ins Beet

Lockere die Erde gründlich auf und hebe mit der Schaufel ein Loch aus, in das der Wurzelballen der Pflanze bequem hinein passt. Achte darauf, dass es nicht zu tief ist. Gönne dem Majoran einen Abstand von etwa 20 - 30 cm zu anderen Pflanzen, damit er gut gedeihen kann. Gib eine Handvoll Langzeitdünger oder Kompost in das Pflanzloch und setze die Pflanze mittig hinein. Halte sie am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen das Loch etwa zur Hälfte mit der ausgehobenen Erde. Drücke diese leicht an und fülle das Loch komplett auf. Ist noch Erde übrig, so kannst du daraus einen kleinen "Deich" rings um die Pflanze formen, der sorgt beim Angießen dafür, dass das Wasser nicht so schnell abläuft. Angießen bedeutet, dass du dem frisch gepflanzten Majoran erstmal eine kräftige Portion Wasser gönnst.

 

Pflanzung in einen Kübel oder Balkonkasten

Möchtest du die Pflanze in einem Topf kultivieren, ist es wichtig, dass das Pflanzgefäß deutlich größer als der Wurzelballen ist. Etwa 25 cm als Durchmesser sollte es haben. Ein Abflussloch für überschüssiges Gießwasser ist unerlässlich.

Mit Hilfe praktischer Online-Rechner kannst du dir für jedes Topfmaß das entsprechende Volumen in Litern anzeigen lassen, damit du vorher schon planen kannst, wie viel Erde du benötigst.

Um Staunässe zu vermeiden, ist es sinnvoll, unten in dein Pflanzgefäß eine Schicht Kieselsteine oder leichtes Tongranulat zu schichten. Darüber kommt eine Schicht Pflanzerde und eine Handvoll Langzeitdünger. Setze die Pflanze mit einer Hand mittig in den Topf und fülle die übrigen Hohlräume mit Erde auf. Drücke diese zwischendurch immer mal wieder leicht fest. Am Schluss wird der Majoran einmal kräftig angegossen.

Für die Pflanzung in Kübeln aller Art ist es möglich, Erde aus dem letzten Jahr zu verwenden, wenn du einige Tipps berücksichtigst. Alles, was du dazu wissen musst, findest du in unserem Magazin-Artikel "Neues Leben für alte Erde".

Aussaat

Ab Mitte März können die Samen im Frühbeetkasten oder auf deiner Fensterbank vorgezogen werden. Erst ab etwa Mitte Mai kannst du die Samen auch direkt ins Freiland aussäen, denn die Samen des Majorans brauchen eine Durchschnittstemperatur von 15 Grad, idealerweise bis 20 Grad. Außerdem brauchen die Samen genügend Licht zum Keimen, sie sollten also höchstens mit etwas Sand übersiebt werden. Bei den richtigen Bedingungen keimt Majoran nach etwa zwanzig Tagen. Pro Pflanzstelle solltest du etwa drei bis fünf Samen einplanen. Die kleinen Grüppchen sollten dabei mit einem Abstand von 20 bis 30 cm eingepflanzt werden, dies gilt auch für eine Anzucht in Anzuchttöpfen. Zwischen den verschiedenen Reihen sollte rund 15 cm Platz sein. Halte die Samen nach dem setzen feucht, bestenfalls mit einer Sprühflasche, damit sie vom Wind nicht davon geweht werden. Sind die Jungpflanzen groß genug (zwischen 5 und 10 cm) werden die schwächeren aussortiert. Ein bis drei Pflanzen sollen dabei übrig bleiben.

Schnellüberblick

Aussaat im Haus: ab März
Aussaat im Freiland: ab April
Standort: sonnig
Aussaattiefe: max. 0,5cm
Pflanzabstand: 20-30cm
Dauer Keimung: 2-3 Wochen
Monate Ernte: ganzjährig

Pflege und Wässern

Majoran kommt in der Regel ganz ohne Düngung aus. Wird durch die Zugabe von Dünger der Stickstoffgehalt im Substrat erhöht kann das sogar schädlich sein und zu einem Blattlausbefall führen. Es reicht vollkommen aus, wenn du vor der Aussaat etwas Kompost in das Substrat einarbeitest.

Während der Anzucht solltest du das Jungkraut immer schön feucht halten, damit es sich gut in die Umgebung einleben kann. Sobald die Pflanze gut angewachsen ist kommt sie aber auch gut mit etwas Trockenheit zurecht und ist dankbar für eine sparsame Bewässerung. Vermeide unbedingt Staunässe, damit die Wurzeln nicht beginnen zu faulen. Wenn sich Unkraut breit macht, solltest du es regelmäßig entfernen, damit der Boden schön locker bleibt.

Ernte und Verarbeitung

Von Ende Juni bis in den September hinein blüht der Majoran weiß bis zartrosa. Sobald sich die feinen und etwas versteckten Blütenknospen beginnen zu öffnen, ist das beliebte Küchenkraut bereit zur Ernte. Schneide dafür mit einem scharfen Werkzeug ganze Triebe etwa 10 cm über der Erde ab. So steht einem Neuaustrieb und einer guten Verzweigung nichts im Wege. Bis in den Herbst, so lange neue Triebe nachwachsen, kannst du die Ernte fortsetzen.

Planst du deinen Majoran zu trocknen um ihn besonders haltbar zu machen, solltest du mit der Ernte im besten Falle bereits kurz vor der Blütezeit anfangen. Zu diesem Zeitpunkt stecken besonders viele ätherische Öle in den Blättern. Binde einfach ein paar Triebe zu einem kleinen Bündel zusammen und hänge sie häuptlings bei etwa 20 bis 30 Grad Zimmertemperatur auf. Hier sollten sie bei trockener Luft im besten Fall zwischen 24 und 48 Stunden trocknen. Dies ist sowohl die schonendste als auch die dekorativste Möglichkeit die vorab frisch gepflückten Triebe zu trocknen.


Auch eine beliebte Variante zur Haltbarmachung ist das Einlegen. Lege die Triebe vollständig bedeckt in Olivenöl, damit sich kein Schimmel bilden kann. Der Majoran ist so sehr viel langlebiger und das Olivenöl bekommt eine würzige Note. Eine wahre Win-win-Situation!

Überwinterung

In unseren Breitengraden wird Majoran einjährig kultiviert. Die Pflanze gilt als frostempfindlich und übersteht demnach die Winter in den hiesigen Gärten nicht.

Krankheiten und Schädlinge

Gegenüber Krankheiten ist der Majoran äußerst unempfindlich. Ein Befall von Schädlingen wie Blattläusen, Springwanzen, Erdraupen oder Bodenpilzen kommt bei falscher Pflege trotzdem mal vor. Achtet man auf die richtige Bewässerung und verhindert so, dass Staunässe entsteht ist bereits gut vorgesorgt. Das Vermeiden eines zu hohen Stickstoffgehaltes ist eine weitere Möglichkeit der Prävention.

Nährwerte

Majoran trägt nicht nur einen würzigen Teil zum Essen bei, sondern fördert auch die Verdauung. Es handelt sich nämlich nicht nur um ein Gewürz- sondern auch um ein Heilkraut. Durch einen hohen Anteil an ätherischen Ölen von 0,7 bis 3,5 % wirkt es antibakteriell, entzündungshemmend und beruhigend. Aus Majoran gewonne Salbe wird vielseitig eingesetzt, wie beispielsweise bei Schnupfen, Wunden oder Magenbeschwerden.

Nährwerte je 100g

Kalorien 52kcal
Fett 1,13g
Kohlenhydrate 6,87g
Eiweiß 2,05g

Fragen & Antworten zu unserem Majoran

Majoran ist nicht frosthart und übersteht den Winter in unseren Breitengraden in der Regel nicht. Aus diesem Grund wird er bei uns fast ausschließlich einjährig kultiviert. Wenn du Lust hast, es zu probieren, kannst du die Pflanze aber während der kalten Jahreszeit an einem hellen, kühlen Ort bei 10 bis 12 Grad überwintern - mit etwas Glück treibt die Pflanze im nächsten Jahr wieder aus.

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