Die Chili

Die Chili ist mittlerweile mit der Paprika eine der beliebtesten Pflanzen bei Gemüsegärtnern. Außerdem gibt es eine große Vielfalt an Sorten, die sich neben Form und Farbe auch an Schärfe unterscheiden. So kann jeder selber entscheiden welche Schärfe die beste für ihn ist. Hier findest du alle wichtigen Informationen, um dir ein bisschen Schärfe in deinen Garten zu holen.

Die Chili ist ein aus Südamerika stammendes Gemüse, welches zur Gattung der Paprika (Capsicum) gehört. Durch eine Vielfalt von Chilischoten ergibt sich eine Vielfalt an Sorten. Es gibt die Sorten Caspicum annuum, frutescens, chinense, baccatum und pubescens. Unsere Bloomify-Chili gehört zu der Sorte Caspicus annuum. Die buschartige Pflanze entwickelt von Mai bis August weiße Blüten, die sich später senkrecht hängenden, feurig roten Schoten entwickeln.

Mehrjährig sind eigendlich nur Pflanzen der Sorte Caspicum frutescens, jedoch ist es ein Versuch wert auch Pflanzen anderer Sorten zu überwintern. Bestäubt wird die Chili-Pflanze von unseren kleinen, fleißigen Helfern den Bienen. Allerdings kann man auch selbst tätig werden. Dazu tupft man mit einem feinen Pinsel oder Wattestäbchen vorsichtig in die Mitte einer geöffneten Blüte und überträgt damit die Pollen auf die anderen Blüten.

Standort und Boden

Die Chili kann in einem Beet, aber auch in einem Kübel kultiviert werden. Sie mag es gerne sonnig, warm und windgeschützt. Am besten eignet sich ein gut belüftetes Gewächshaus oder ein sonniger Platz auf dem Balkon an einer Hauswand. Natürlich kann die Pflanze auch im Freiland stehen, hier sollte allerdings ein sehr sonniger Platz ausgewählt werden.

Der Boden sollte leicht sauer sein, also mit einem pH-Wert von 6,5 bis 7. Geeignet für die Chili-Pflanze ist einfache Gartenerde, die mit Hornmehl oder Kompost gemischt wird. Da Chilis genauso wie Tomaten Nachtschattengewächse sind, eignet sich auch einfache Tomatenerde aus dem Handel sehr gut.

Standort: sonnig, warm, windgeschützt
Gute Nachbar*innen: Basilikum, Salate, Kürbis, Radischen, Petersilie Kohlrabi, Spinat
Schlechte Nachbar*innen: Fenchel, Erbsen, dicke Bohnen, rote Beete und verschiedene Nachtschattengewächse

Pflanzung

Mit dem Pflanzen deiner Chili beginnst du am besten zwischen Mitte Mai (nach den Eisheiligen) und Ende Juni. Im Beet sollte zwischen den Pflanzen ein Abstand von 40 cm sein. Damit du für die Ernte genug Platz hast, solltest du zwischen den Reihen einen Abstand von ca. 60cm lassen. Möchtest du deine Chili in einem Topf kultivieren, sollte dieser einen Durchmesser von 30cm haben.

Zum Einsetzen der Jungpflanze im Beet benötigst du eine Gartenschaufel oder einen großen Löffel. Damit hebst du ein Loch aus und setzt dort deine Chili-Pflanze ein. Zum Schluss wird das Loch wieder mit der ausgehobenen Erde gefüllt und die Pflanze kräftig angegossen. Damit der Wind die zarten Triebe deiner Jungpflanze nicht zerstört, solltest du diese mit einem Bambusstock stützen.

Aussaat

Aussaat im Haus: ab Februar
Standort: sonnig, warm, windgeschützt
Aussaattiefe: 0,5 cm
Pflanzabstand: 40 cm
Dauer Keimung: 10 bis 14 Tage
Monate Ernte: Juli bis Oktober

Die Anzucht von Chilis aus Saatgut gelingt leicht, wenn du ein paar Punkte beachtest. Die Pflänzchen werden auf der Fensterbank vorgezogen, da sie langsam keimen und wachsen und die Früchte bei einer Direktsaat ins Beet nicht mehr rechtzeitig reif werden würden.

Bei Chilis dient ein Wert von 12 Wochen als Orientierung: So lange dauert es in etwa, bis aus dem Samenkorn eine Pflanze herangewachsen ist, die ausgepflanzt werden kann. Eine Aussaat ist daher Mitte Februar empfehlenswert. Das mögliche Aussaatfenster öffnet sich jedoch schon Anfang Februar und schließt Ende Februar.

Idealerweise wählst du eine Fensterbank, die nach Süden ausgerichtet ist. Die kleinen Keimlinge sind sehr lichthungrig, eine frühere Aussaat ist daher nicht empfehlenswert. Ist dein Standort nicht ideal, dann warte lieber noch mit der Voranzucht, bis es draußen länger hell bleibt und die Sonne mehr Kraft hat.

Für die Aussaat drinnen benötigst du:

  • einen hellen Standort mit 22 - 28 Grad
  • Saatgut
  • einen oder mehrere Töpfe, Pflanzschalen oder Anzuchtkästen
  • passende Deckel oder durchsichtige Plastiktüten bzw. -folien zur Abdeckung
  • nährstoffarme Anzuchterde
  • idealerweise eine Sprühflasche

Falls du Anzuchtgefäße aus dem letzten Jahr verwendest, solltest du diese zunächst reinigen. In Resten von alter Erde können Krankheitserreger oder kleine Schädlinge überwintert haben.

Wähle für die Aussaat kleine Töpfe. Bei einem Durchmesser von etwa 10 - 12 cm kannst du bis zu 4 Samenkörner aussäen. Auf dem Foto sind 5x5 cm große Töpfe zu sehen, in denen jeweils ein Samenkorn steckt. Die Keimlinge werden später in größere Gefäße umgesetzt. Man startet mit kleinen Gefäßen, da sich in diesen die gesamte Erde schneller erwärmt und die Gefahr von Staunässe geringer ist. Außerdem werden die kleinen Pflänzchen im Wachstum durch den knappen Raum erstmal etwas ausgebremst - das ist eine gute Sache, da wir lieber kleinere und dafür kräftige Pflanzen vorziehen wollen als größere und instabile.

 

 

Fülle das Gefäß deiner Wahl mit Erde. Spezielle Anzuchterde, auch oft Kräutererde genannt, ist nährstoffarm und eignet sich daher sehr gut. Die Wurzeln der Keimlinge werden auf ihrer Suche nach Nahrung lang und kräftig. Ein zu hohes Nährstoffangebot hingegen lässt die Pflänzchen in die Höhe schießen und dünne, "spargelige" Exemplare sind das Ergebnis. Alternativ kannst du normale Pflanzerde mit Sand vermengen. Verwende dazu etwa zwei Drittel Erde und ein Drittel Sand. Der Sand sollte nicht zu fein sein.

In übrig gebliebenen Anzucht- oder Pflanzerden aus dem letzten Jahr könnten sich Schädlinge verstecken, zum Beispiel die Larven der Trauermücke. Diese können durch Hitze abgetötet werden. Alte Erde und auch Gartenerde oder Sand aus dem Garten sollten daher immer im Backofen sterilisiert werden. Die angefeuchtete Erde muss bei etwa 120 Grad eine halbe Stunde erhitzt werden und dann abkühlen.

Fülle die Erde in deine Anzuchttöpfe. Du kannst noch etwas Luft nach oben lassen, die Samen auf die angefeuchtete Erde legen und sie mit einer etwa 0,5 cm dicken Schicht Erde abdecken. Oder du drückst die Samenkörner einfach mit dem Finger 0,5 cm tief in die schon vollen Töpfe und deckst die entstehenden Löcher wieder mit Erde zu.

In jedem Fall kann die Erde jetzt noch mal gut angefeuchtet werden, am besten funktioniert das mit einer Sprühflasche.

Wenn du willst, kannst du die Töpfe noch mit Folien abdecken oder in durchsichtige Plastiktüten stecken. So entsteht ein Gewächshausklima und die Erde bleibt länger feucht. Ansonsten trocknet die Erde schnell aus, da die Samen es gerne sehr warm zum Keimen haben möchten. Vergiss nicht, regelmäßig zu lüften. Mindestens einmal am Tag solltest du die Abdeckung kurz entfernen. Überprüfe dabei, ob die Erde noch leicht feucht ist und besprühe sie, wenn nötig. Die Erde sollte aber nie richtig nass sein.

An einem warmen und hellen Standort zeigen sich nach etwa 10 bis 14 Tagen die ersten Keimlinge. Wenn alle Samen gekeimt sind, kannst du die Töpfe auch an einen kühleren Ort stellen, bzw. die Heizung herunterregeln. 20 Grad sind nun mehr als ausreichend und besonders wichtig viel Licht.

Entwickeln die Pflänzchen neben den Keimblättern auch erste Laubblätter, besteht mehr und mehr die Gefahr, dass sie sich gegenseitig beschatten. Dann ist es Zeit fürs Pikieren. Das bedeutet, dass du den Pflanzen nun mehr Platz gönnen kannst. Sie werden ganz, ganz vorsichtig aus der Erde gehoben bzw. "gehebelt" (nicht gezogen!) und in frische, normale Pflanzerde umgesetzt. In einem etwa 10 - 12 cm großen Topf sollte nun nur noch eine Pflanze stehen.

Ab Mitte bis Ende Mai können deine Setzlinge dann nach draußen ins Beet, ins Gewächshaus oder auf den Balkon umziehen. Mehr Infos dazu findest du im vorherigen Absatz zur Pflanzung.

Noch detaillierte Infos zur Aussaat findest du in unserem Magazin: Paprika und Chili erfolgreich vorziehen.

Pflege und Wässern

Die Chili-Pflanze benötigt besonders an heißen Sommertagen sehr viel Wasser. An diesen Tagen muss sie täglich gegossen werden. Um Staunässe zu vermeiden sollte immer darauf geachtet werden, dass die Erdoberfläche vor dem nächsten bewässern etwas antrocknet. Achte allerdings darauf, dass die Pflanze nicht gegossen wird, wenn die Sonne scheint. Da die Chili ein Nachtschattengewächs ist “verbrennt” die Pflanze sonst. Am besten du greifst immer Abends zur Gießkanne. Zum Bewässern sollte vorwiegend kalkfreies Wasser verwendet werden.

Hast du das Gießen am Abend doch mal vergessen, achte darauf, dass die Blätter der Pflanze beim gießen am Tag trocken bleiben.

Beim Düngen deiner Chili-Pflanze solltest du immer das Motto “Weniger ist mehr” walten lassen. Oft reicht hier schon ein Langzeitdünger, der beim pflanzen mit in die Erde gegeben wurde. Dafür eignet sich Kompost der unter die Erde gemischt wird. Es kann aber auch auf einen Langzeitdünger aus dem Handel zurückgegriffen werden. Dies sollte eigentlich reichen. Hast du allerdings das Gefühl, dass deine Pflanze etwas kraftlos ist, kannst du sie mit einer verdünnten, selbstgemachten Brennesseljauche alle 14 Tage düngen. Möchtest du lieber den schnellen Weg wählen, kannst du auch einfachen Tomatendünger aus dem Handel nehmen. Aber auch hier: Weniger ist mehr! Deshalb etwas weniger düngen als die Anwendungsanleitung vorgibt.

Ernte und Verarbeitung

Zwischen Sommer und Spätherbst können die scharfen Schoten dann geerntet werden. Wann genau die Erntezeit ist, hängt von der Sorte ab. Unsere Bloomify-Chili kann zwischen Juli und Oktober geerntet werden. Die Reife der Chilis erkennt man an der Farbe, welche bei unserer Chili rot ist.

Verarbeitet werden kann die Chili sehr vielfältig. Die bekannteste Art ist wohl das weltberühmte Chili con Carne. Die Chili wird aber auch in anderen Kulturen, wie beispielsweise der asiatischen Küche viel zum würzen und kochen verwendet.

Damit du dich nicht mehrere Wochen von Chili con Carne ernähren musst, ist es sinnvoll einige deiner Chilis haltbar zu machen. Sie können getrocknet oder eingelegt werden. Wer sich die Mühe ersparen will, kann sie auch einfach einfrieren.

Überwinterung

Da die Pflanze sehr frostempfindlich ist wird sie bei unserem kalten Klima normalerweise nur einjährig gehalten. Allerdings kann man trotzdem versuchen die Pflanzen zu überwintern. Bei vielen Sorten lohnt es sich, da die Pflanze im zweiten Jahr einen höheren Ertrag hat. Vor dem ersten Frost sollte deine Pflanze in ihr Winterquartier ziehen. Überwintert werden kann die Chili-Pflanze in einem Gewächshaus oder wenn sie in einem Kübel steht auch drinnen. Der Standort sollte hell sein. Außerdem sollte der Wurzelballen im Winter eher trocken gehalten werden.



Krankheiten und Schädlinge

Wie alle Pflanzen kann auch die Chili von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Dazu zählen beispielsweise verschiedene Pilzkrankheiten, Spinnmilben, Blattläuse und Wurzelfäule. Aber keine Sorge durch die richtige Pflege, kannst du all das vermeiden. Besonders wichtig ist das richtige Gießen und Düngen.

Um Pilzkrankheiten zu vermeiden solltest du, wenn deine Pflanze im Gewächshaus steht, auf eine regelmäßige Belüftung achten. Im Beet muss auf einen genügenden Pflanzabstand geachtet werden, damit sich Krankheiten oder Schädlinge nicht auf andere Pflanzen übertragen. Wenn sich der Zustand deiner Pflanze verschlechtert kann die Ursache dafür eine Chlorose sein. Um dieser vorzubeugen achte darauf nur mit kalkfreiem (z.B. Regenwasser) zu gießen. Auch Unkraut kann Krankheiten begünstigen. Deshalb sollte dieses regelmäßig mit einer kleinen Harke gejätet werden. Um das Wachstum von Unkraut zu hemmen kannst du deine Chili-Pflanzen im Sommer beispielsweise mit Stroh mulchen.

Solltest du doch einmal Schädlinge auf deiner Pflanze entdecken, spühl die Blätter mit etwas Wasser ab. Doch Achtung: Bitte erst wenn die Sonne untergegangen ist, da die Pflanze sonst verbrennen kann. Auch Schnecken und Raupen ernähren sich gerne von der Pflanze. Entdeckst du welche, nimm diese mit der Hand ab um die Pflanze vor weiteren Schäden zu schützen.

Nährwerte

Man würde es zwar nicht denken, aber die Chili ist eine wahre Vitaminbombe. Durch ihren sehr hohen Anteil an Vitamin C stärkt die scharfe Schote dein Immunsystem. Außerdem wird ihr eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Die Chili schützt unseren Körper zwar, allerdings sollte aufgrund ihrer Schärfe nicht zu viel von ihr verschlungen werden. Für die Schärfe der Chili ist der Inhaltsstoff Capsaicin verantwortlich. Ein zu hohes Maß dieses Stoffes kann für uns gefährlich werden.

 

Nährwerte je 100g

Kalorien 32kcal
Fett 0,4g
Kohlenhydrate 5,2g
Eiweiß 1,9g

Fragen & Antworten zu unserer Chili

Chilis mögen es warm und sonnig und gerne auch regen- und windgeschützt. In unseren Breitengeraden ist es im Freiland meist etwas zu kühl und windig, aber das kommt natürlich auch auf deinen genauen Wohnort und die Witterung an.

In einem Topf kannst du auf jeden Fall einfacher einen geeigneten Standort für sie auswählen.

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