Die Calamondinorange

Calamondinorangen gehören hierzulande zu den eher unbekannteren Zitrusfrüchten. Ihnen haftet daher etwas Außergewöhnliches und Exklusives an. Trotzdem ist ihr Anbau erstaunlich unkompliziert und die Bäumchen pflegeleichter als die Verwandtschaft.

Die Bäume sind reichtragend und die etwa tischtennisballgroßen Früchte schmecken je nach Reifegrad säuerlich bis aromatisch-süß.

Die Calamondinorange (Citrofortunella microcarpa) ist eine Kreuzung aus Mandarine und Kumquat, die jedoch nicht bewusst gezüchtet wurde, sondern in der Natur entstanden ist. Die Pflanze stammt zwar ursprünglich aus China, wird aber vor allem in Südostasien oder in der Karibik kultiviert. Sie gehört zu den Zitruspflanzen und zur Familie der Rautengewächse.

Genau wie Kumquats werden auch Calamondinorangen oft als Zwergorangen bezeichnet. Bekannt sind sie außerdem unter den Namen Calamondini oder auch Calamansi.

Calamondinorangen wachsen an Bäumen, die in unseren Breitengraden bei einer Kultivierung im Kübel eine Höhe von knapp zwei Metern erreichen. Sie besitzen ovale Blätter und tragen ihr Laub das gesamte Jahr über. Ihre Blätter sehen besonders interessant aus, da sie auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite hellgrün sind.

Calamondinorangen liegen auf einem Holzbrett, einige Früchte sind halbiert.
Die Früchte der Calamondinorangen werden unterschiedlich groß.

Standort und Boden

Standort: sonnig, warm, geschützt
Boden: locker, sandig-steinig, nährstoffarm und trocken

Der Calamondinbaum kann hierzulande nur in einem Topf kultiviert werden, da er unsere Winter im Freiland nicht überstehen würde. Er braucht einen sonnigen, warmen und geschützten Standort, zum Beispiel in der Nähe einer südlichen Hauswand.

Die Pflanze hat besondere Ansprüche an den Boden, den sie eher trocken mag. Du kannst die Erde entweder selbst anmischen oder auf eine spezielle Zitruserde aus dem Handel zurückgreifen. Für die selbst hergestellte Erde wird - je nach gewünschter Mischung - normale Pflanz- oder Gartenerde, Komposterde, grobkörniger Sand, feiner Kies oder Tongranulat benötigt.

Verwende für deine Mischung ein Drittel Gartenerde und ein weiteres Drittel Komposterde. Alternativ kannst du zwei Drittel Pflanzerde verwenden, diese ist nährstoffreicher als Erde aus dem Garten, daher ist die Komposterde nicht nötig. Das letzte Drittel ist Material zum Auflockern. Wenn du Erde aus deinem Garten verwendest und diese bereits sehr sandig ist, brauchst du weniger zusätzlichen Sand. Ist sie schwer und lehmig, wird mehr davon benötigt. Jede Mischung sollte darüber hinaus feinen Kies oder Tongranulat enthalten, damit die Erde durchlässiger für Wasser wird und ausreichend Sauerstoff an die Wurzeln gelangt. Tongranulat ist leichter als Kies und kann Wasser aufnehmen.

Pflanzung

Du kannst unsere Bloomify-Calamondin rund ums Jahr zu dir holen, wobei du sie ab Oktober, wenn die Nächte langsam deutlich kühler werden, gleich nach drinnen stellen solltest. Zieht sie erst ab Mai bei dir ein, kannst du sie direkt in einen neuen Topf pflanzen und rausstellen. Gewöhne sie jedoch zunächst an sehr starke Sonneneinstrahlung.

Zum Pflanzen brauchst du:

  • ein Pflanzgefäß
  • eine kleine Gartenschaufel
  • Erde (mehr Infos unter "Standort und Boden")
  • etwas Dünger, am besten organischen Langzeitdünger

Das passende Pflanzgefäß

Welches Pflanzgefäß sich am besten für die Calamondinorange eignet, hängt auch von ihrem Standort ab. Steht dein Bäumchen nicht überdacht und bekommt Regen ab, dann kannst du einen Topf mit einem Abflussloch unten verwenden, zum Beispiel einen Tontopf, um die Gefahr von Staunässe zu verringern. Eine Alternative ist ein Topf ohne Loch als Übertopf kombiniert mit einem weiteren Pflanztopf, der dann wiederum Löcher hat. So kannst du den inneren Topf aus dem Übertopf herausheben und überschüssiges Wasser auskippen, wenn es mal kräftiger regnet. Ein Pflanzgefäß ohne Abfluss solltest du nur ohne zusätzlichen Pflanztopf benutzen, wenn dein Baum regengeschützt steht.

Klassische Tontöpfe haben Vor-, aber auch einige Nachteile: Sie sorgen mit Abflusslöchern und aufgrund des durchlässigen Materials dafür, dass Wasser abfließen bzw. verdunsten kann. Das ist gut, da es Zitronenbäume eher trocken mögen. Andererseits nimmt das Material aber auch Feuchtigkeit aus der Umgebung auf und hat einen kühlenden Effekt, wenn Wasser verdunstet, was für die wärmeliebenden Bäumchen nicht so schön ist. Außerdem wiegen sie sehr viel, sodass der Umzug ins Winterquartier aufwändiger wird.

Da es sich bei der Calamondinorange ja um ein richtiges Bäumchen handelt, braucht sie auch einen entsprechend großen Topf. Wähle bei jedem Umtopfen ein Gefäß, dass etwa 5 - 6 Zentimeter größer ist als das vorherige. Unsere Bloomify-Calamondin kommt in einem Topf mit 22 cm Durchmesser bei dir an. 27 - 28 cm wären also eine perfekte Startgröße.

Mithilfe von praktischen Online-Rechnern kannst du schon vorab bestimmen, wie viel Liter Erde du für deinen Topf benötigst.

 

Die Pflanzung

Zunächst kannst du dein Pflanzgefäß vorbereiten, indem du eine etwa handbreite Drainage-Schicht anlegst. Das bedeutet, dass grober Kies oder Blähtonkugeln auf dem Topfboden verteilt werden, anstatt sofort Pflanzerde einzufüllen. Wasser kann so viel schneller ablaufen und die Gefahr von Staunässe ist sehr gering. Blähton hat den Vorteil, dass er sehr leicht und günstig ist.

Möchtest du einen Langzeitdünger verwenden, dann kannst du ihn praktischerweise gleich mit der Pflanzerde vermengen. Eine spätere Gabe von Langzeitdünger ist auch möglich, aber dann kann er nur oberflächlich ins Substrat eingearbeitet werden. Vermische also ggf. den Dünger mit spezieller Zitruserde oder einem eigenen Erde-Gemisch. Alle Infos dazu unter "Standort und Boden". Fülle eine dünne Schicht Erde auf die Drainage-Schicht, bevor du das Bäumchen einsetzt.

Der Baum wird behutsam aus seinem bisherigen Topf gehoben und vorsichtig ein wenig von der alten Erde entfernt. Die Wurzeln sollten dabei nicht beschädigt werden, oft reicht es schon, die alte Erde etwas abzuschütteln. Setze den Baum mittig in den Topf und halte ihn mit einer Hand fest, während du die Pflanzerde rund um den Wurzelballen verteilst. Zu zweit geht es noch einfacher. Drücke die Erde zwischendurch etwas fest, aber nicht zu stark. Setze den Baum nicht tiefer, als er zuvor eingepflanzt war.

Als Abschluss wird die Calamondinorange angegossen. Dazu kannst du ihr eine ordentliche Portion Wasser gönnen.

Bei Pflanzgefäßen ohne Abflussloch kann das Angießen nicht so üppig ausfallen, daher bietet es sich an, den Wurzelballen vor der Pflanzung einige Stunden in einen Eimer mit Wasser zu stellen. So können sich die Wurzeln mit Wasser vollsaugen.

Calamondinorangen pflegen, gießen und düngen

Allgemeine Pflege

Etwa alle zwei bis drei Jahre kann dein Bäumchen ab März oder April in einen größeren Kübel umziehen, wenn es den Wurzeln im alten Gefäß zu eng wird. Bei älteren Bäumen reicht ein Umtopfen dann in größeren Abständen. Ein Umtopfen im Frühling ist sinnvoll, da der Baum dann direkt auf frische Nährstoffe zugreifen kann, wenn seine Wachstumsphase beginnt. Beachte dabei die Hinweise zur Pflanzung.

 

Gießen

Unsere Bloomify-Calamondinorange mag trockene Wärme. Das bedeutet, dass sie weder einen hohen Wasserbedarf hat, noch Ansprüche an die Luftfeuchtigkeit stellt. Gieße sie im Sommer alle paar Tage, sobald das Pflanzsubstrat trocken wird und zwar nicht nur oberflächlich, sondern auch in einigen Zentimetern Tiefe. Als Faustregel gilt, dass vor dem nächsten Gießen die obersten 4 - 5 cm der Erde getrocknet sein sollten. Da man dies nicht auf den ersten Blick sehen kann, ist es hilfreich, einfach mal einen Finger in die Erde zu stecken und nachzuprüfen. Im Winterquartier benötigt sie aufgrund niedrigerer Temperaturen weniger Wasser. Kontrolliere hier regelmäßig die Feuchte der Erde und gieße erst, wenn diese sehr trocken ist.

Es ist super wichtig, dass der Calamondinbaum nicht zu oft und zu viel gegossen wird! Sobald die Wurzeln dauerhaft zu nass sind, können sie keine Nährstoffe mehr aufnehmen, die Blätter färben sich gelb und werden schließlich abgeworfen.

 

Düngen

Die Calamondinorange benötigt zwar nicht so viele Nährstoffe wie andere Pflanzen, aber alleine von Luft und Liebe (und etwas Wasser) kann sie leider auch nicht leben. Praktisch ist es, direkt bei der Pflanzung oder beim Umtopfen einen Langzeitdünger unter die Erde zu mischen. Somit ist das Bäumchen über die Wachstumsperiode schon mal grundlegend versorgt und kann zusätzlich noch ab und an mit einer extra Portion Dünger verwöhnt werden. Optimal ist ein stickstoffbetonter Flüssigdünger, zum Beispiel selbst angesetzter Brennnesselsud. Ungefähr zweimal im Jahr kannst du auch etwas Kaffeesatz auf der Erde verteilen.

Eine Hand pflückt eine von drei kleinen Calamondinorangen vom Baum.
Wird der Baum gut gepflegt, hängt er bald voller reifer Früchte.

Schnitt

Für alle Schnittarbeiten brauchst du eine scharfe, saubere Gartenschere, da du mit einer normalen Schere die kräftigen Äste der Calamondinorange nicht durchtrennen kannst. Schneide immer so, dass eine möglichst senkrechte oder leicht nach unten geneigte Schnittfläche entsteht, damit sie vor Regenwasser geschützt ist.

Der Calamondinbaum wächst von Natur aus buschig und eher langsam - regelmäßige, kräftige Schnitte sind gar nicht notwendig. Du kannst das gesamte Jahr über abgestorbene Äste und Triebe abschneiden, dieses Vorgehen wird auch als Erhaltungsschnitt bezeichnet. Abgestorbene Äste erkennst du daran, dass sie braun und holzig aussehen. Es ist wichtig, sie bis dorthin zurückzuschneiden, wo sie noch grün sind, damit der Baum die Schnittwunde verschließen kann.

Damit das Bäumchen besonders schön buschig wächst, können zu lang gewordene Triebe im Frühjahr durch einen Erziehungsschnitt gekürzt werden:

  • Schneide lieber zu wenig als zu viel ab.
  • Schaue dir den Baum vor dem Schnitt und auch währenddessen immer wieder von allen Seiten an und überlege, welche Äste du schneiden möchtest, um die gewünschte Form zu erhalten.
  • Innerhalb der Krone wachsen Zweige manchmal über Kreuz. Lasse in so einem Fall den stärkeren von beiden stehen und schneide den schwächeren ganz dicht am nächstgrößeren Ast ab.
  • Ab und an bilden sich sogenannte Wasserschosse. Das sind junge Triebe, die sehr schnell fast senkrecht in die Höhe schießen. Diese Triebe tragen allerdings keine Blüten und Früchte und können komplett abgeschnitten werden, auch während der Wachstumsperiode über den Sommer.

Calamondinorangen ernten und lagern

Calamondinorangenbäume tragen im Alter von 4 Jahren zum ersten Mal Früchte. Unsere Bloomify-Calamondin ist bereits mehrere Jahre alt, wenn du sie kaufst und du kannst damit rechnen, dass sie bereits im ersten Jahr bei dir Früchte tragen wird.

Das Bäumchen kann ganzjährig recht große Blüten bilden, meistens jedoch ab dem Frühjahr und im Sommer. Die Blüten sind weiß und duften intensiv, sodass sie viele Insekten zur Bestäubung anziehen. Unsere Calamondinorange ist ein Selbstbestäuber, was bedeutet, dass ein einziges Bäumchen für eine erfolgreiche Befruchtung ausreicht. Aus den Blüten entwickeln sich dann die kleinen Früchtchen, die immer an den Astspitzen sitzen. Diese Entwicklung kann zwischen einem halben Jahr bis Jahr andauern, aber da die Bäume rund ums Jahr blühen können und generell sehr viele Früchte tragen, kann unter Umständen auch ganzjährig immer mal wieder geerntet werden.

Das Besondere an dieser Frucht ist, dass du sie in unterschiedlichen Reifegraden ernten kannst. Richtig reif sind sie, wenn die Schale orange ist. Dann schmecken sie süß und aromatisch. Du kannst sie jedoch auch schon im grünen Zustand ernten, wenn du es gerne sauer magst. Die Früchte lassen sich dann auspressen, der Saft kann auch heiß getrunken werden, ähnlich einer Heißen Zitrone. Je gelber die Calamondinorangen mit der Zeit werden, desto süßer wird ihr Geschmack.

Eine reife Frucht wird an einem Calamondinorangenbaum mit einer Schere abgeschnitten.
Wenn sich die Früchte nicht von selber lösen, können sie abgeschnitten werden.

Überwinterung

Der Calamondinorangenbaum ist zwar kälteresistent, aber nicht frostfest und muss daher den Winter über herein geholt und an einen hellen Platz gestellt werden. Das Tolle ist, dass die Pflanze - im Gegensatz zum Beispiel zur Zitrone - relativ problemlos bei normaler Zimmertemperatur von maximal 22° C überwintern kann. Dazu benötigt sie aber einen sehr hellen Fensterplatz.

Das Bäumchen kann aber auch kühler überwintert werden. Alles wichtigen Infos zur kühlen Überwinterung findest du in unserem Magazinartikel "Zitrone, Limette, Orange & Co: Einzug in die Winterresidenz". Ab Mitte Mai, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, kann die Calamondinorange dann wieder in ihr Sommerquartier ziehen.

Krankheiten und Schädlinge

In ihrem Winterquartier kann es passieren, dass die Blätter der Pflanze von Schild- oder Wollläusen befallen werden, daher solltest du sie regelmäßig etwas genauer anschauen. Diese kleinen Tierchen saugen den Zellsaft an Blättern und Trieben aus und machen sich gerne über Zitruspflanzen her, wenn die Bedingungen im Winter nicht ganz ideal sind. Eventuell steht der Baum zu dunkel oder wird zu viel gegossen.

Für mehr Infos findest du in unserem Magazin einen eigenen Artikel über die schonende Bekämpfung der Wollläuse.

Nährwerte

Calamondinorangen sind reich an Calcium, Eisen, Phosphor sowie Vitamin C und A.

Nährwerte je 100 g

Kalorien 71 kcal
Fett 0,9 g
Kohlenhydrate 16 g

Fragen & Antworten zu unserer Calamondinorange

Hierzulande kannst du die Calamondin leider nicht ins Freiland pflanzen. Sie würde den Frost im Winter nicht überleben und du musst das Bäumchen daher zu Beginn der kalten Jahreszeit an einem frostfreien Platz unterbringen.

Da es sich bei der Calamondinorange ja um ein richtiges Bäumchen handelt, braucht sie auch einen entsprechend großen Topf. Bei neu gekauften Pflanzen startest du am besten mit einem Gefäß, das einen Durchmesser von etwa 25 cm bei einer Höhe von etwa 25 cm hat. Alle Zitruspflanzen bilden eine tiefe Pfahlwurzel aus und können daher nicht in zu flachen Töpfen wachsen.

Die Calamondinorange ist nicht winterhart und muss daher in einem Kübel wachsen. Der Standort sollte windgeschützt, sonnig und warm sein, zum Beispiel vor einer Hauswand. Eine Überdachung als Regenschutz ist ideal, aber nicht zwingend notwendig. Am wichtigsten ist es, dass das Bäumchen sehr viel Sonnenlicht abbekommt.

Für die Calamondinorange und andere Zitrusbäume ist es sehr wichtig, dass sie fest und sicher in der Erde stehen. Ältere Exemplare verbringen mehrere Jahre in der gleichen Erde und müssen die Umzüge ins Winter- und Sommerquartier gut überstehen. Lockere, feine Pflanzerde alleine eignet sich also nicht. In der freien Natur stehen die Bäume meist auf kargen und steinigen Untergründen - das können wir im Kübel durch die Zugabe von allerlei Materialien nachahmen.

Die Basis bildet entweder gekaufte Kübelpflanzenerde bzw. spezielle Zitruserde. Achte darauf, dass sie torffrei ist und wenn möglich auch plastikfrei. Oft werden kleine Styroporkugeln zur Auflockerung beigemischt. Oder aber du stellst dir eine eigene Mischung aus Garten- und Komposterde her.

Auf jeden Fall solltest du diese Basis-Erde immer zusätzlich mit Kies oder Splitt, sehr grobem Sand, Blähton-, Ton- oder Lavagranulat vermengen. Eine gute Mischung speichert gleichzeitig ausreichend Feuchtigkeit, ist aber auch durchlässig genug, sodass keine Staunässe entsteht.

Stelle eine Frage zum Produkt

Aktualisiert am