Fit für den Winter: Balkon & Terrasse richtig vorbereiten

Wenn sich das Gartenjahr gen Ende neigt und kalte Sturmböen die warme Sonne ablösen, müssen ein paar Sicherheitsvorkehrungen auf Balkon und Terrasse getroffen und Vorbereitungen auf den Winter getätigt werden. Aufräumen, putzen, Exoten ins Winterquartier bringen - schauen wir uns doch mal gemeinsam an, was es jetzt zu erledigen gibt!

To-Do-Liste für Balkonien im Herbst

Bevor wir uns nun voller Motivation ins Gefecht stürzen, haben wir hier eine grobe Übersicht aller notwendigen Arbeiten für dich zusammengestellt, die wir nacheinander abarbeiten wollen:

  • Kälteschutz an Kübeln für winterharte Pflanzen anbringen
  • Einjährige Pflanzen aus den Kübeln nehmen
  • Exoten ins Warme bringen
  • Alte Erde lagern/wiederverwenden
  • Leere Pflanzgefäße und Geräte reinigen und warten
  • Zubehör wetterfest verstauen
Einige Vorbereitungen auf Balkon und Terrasse freuen besonders unsere gefiederten Besucher.

Winterharte Pflanzen richtig vorbereiten

Am einfachsten ist es, wenn du mit der Versorgung deiner Kübelpflanzen beginnst. Bei den (bedingt) winterharten Gesellen wie der Feige, der Olive oder Beerensträuchern, die die kalte Jahreszeit draußen auf dem Balkon verbringen dürfen, wird es nun langsam Zeit, an den Kälteschutz zu denken. Es kann nämlich durchaus passieren, dass der Frost als Überraschungsgast noch vor Winterbeginn hereinschneit. Dazu wickelst du die Töpfe mit dem entsprechenden Material gut ein und mulchst die Erde (Reisig- oder Tannenzweige sind super). Im Handel sind unterschiedliche Varianten von Frostschutz erhältlich, wie zum Beispiel Vlies aus Schafwolle oder anderen Naturmaterialien; im Endeffekt kannst du aber auch ausrangierte Luftpolsterfolie verwenden und ihr so nochmal einen neuen Zweck verleihen. Wichtig ist nur, dass das Material isolierende Eigenschaften hat. Auch die nackten Stämme von deinen Bäumchen sollten eingewickelt werden (fixiere das Material - nicht zu stramm - mit einer Schnur). Zusätzlich kannst du eine Holz- oder Styroporplatte unter die Kübel legen, so haben deine Pflanzen einen guten Rundumschutz.

Hier wurde der gesamte Kübel noch mal in einem mit Laub gefüllten Sack verpackt.

Stauden & Kräuter: Weniger ist mehr

Bei den mehrjährigen Kräutern und Stauden hast du ansonsten kaum Arbeit; neben den schon genannten Maßnahmen brauchst du eigentlich nicht mehr viel zu tun, im Gegenteil. Alte Blätter und Pflanzenteile solltest du nämlich nicht sauber abschneiden, sondern so lassen, wie sie sind und erst im Frühling entfernen. Das hat mehrere Vorteile: zum einen bieten die welken Blätter einen Extra-Schutz für die Pflanze, zum anderen können hier viele kleine, nützliche Krabbler und Insekten unterkommen. Gerade in der Großstadt schaffst du somit ganz nebenbei wertvolle Winterverstecke.

Einjährige Pflanzen: Time to say goodbye

Die meisten einjährigen Pflanzen werden sich jetzt so langsam ins Nirvana verabschieden und können unter anderem kompostiert werden. Für kranke und schädlingsgeplagte Überreste heißt es jedoch: ab in die Tonne. Was man mit dem alten Laub sonst noch alles machen kann, erfährst du in Kürze hier in unserem Bloomify Magazin!

Einjährige Pflanzen können auch im Frühjahr entsorgt werden und im Winter als Insekten-Versteck dienen.

Exoten: Ab ins Warme

Unsere frostempfindlichen Exemplare, die aus südlichen Gegenden stammen und den Winter an einem frostfreien Ort verbringen müssen, können jetzt vorbereitet werden und umziehen. Ist das Quartier für die Neuankömmlinge hergerichtet, solltest du im Vorfeld noch einmal genauestens nach Schädlingen und Krankheiten an den Pflanzen suchen - die haben in der kalten Jahreszeit nämlich leichtes Spiel und können sich zu einem ausgewachsenen Problem entwickeln (worauf wir mit Sicherheit alle keine Lust haben!). Bei Zitrone “Zeus” und Olive “Olivia” findest du zwei tolle Anleitungen, wie du wärmeliebende Gewächse richtig überwinterst und worauf du achten musst.

Bevor es windig wird...

Ist der Frostschutz für die mehrjährigen Pflanzen angebracht, musst du dein Augenmerk darauf richten, die Kübel so geschützt wie möglich zu platzieren. Im Herbst geht es ja öfter mal ganz schön turbulent zu und wir wollen nicht, dass uns alles um die Ohren fliegt. Oftmals reicht es aus, wenn du die Pflanzen an eine weniger zugige Hauswand rückst, am besten in kleinen Grüppchen. So können sie sich gegenseitig etwas stabilisieren. Außerdem ist es dort immer ein kleines bisschen wärmer - ein Vorteil, wenn sich der gefürchtete Frost ankündigt.

Bäumchen und empfindliche Sträucher kannst du zusätzlich sichern, indem du sie an einer wirklich stabilen Stelle, zum Beispiel am Geländer oder einem robusten Stab den du in die Erde steckst, anbindest. Auch die Blumenkästen auf dem Geländer solltest du mit einer dicken Schnur festbinden, damit sie sich bei Sturm nicht selbstständig machen können. Alternativ oder zusätzlich kannst du für Sicherheit sorgen, indem du die Töpfe und Kübel beschwerst. Das geht ganz einfach, indem du ein paar größere Steine auf die Erde legst. Achte hierbei auf genügend freie Lücken, damit das Wasser versickern kann und die Erde durchlüftet bleibt. Kündigt sich ein ausgewachsener Orkan an, so musst du abwägen, was zu tun ist: ordentlich gesicherte und schwere Kübel können draußen bleiben, wenn der Wind halbwegs gut durch die umgebenden Hauswände oder Bäume abgefangen wird. Empfindliche Pflanzen und Gegenstände solltest du lieber vorübergehend in Sicherheit bringen, bis die Luft wieder rein ist.

Kellereingänge oder die windabgewandte Seite des Hauses bieten Schutz bei stürmischem Wetter.

Was passiert mit alter Erde?

Die Erde aus den Kübeln, in denen zuvor einjährige Pflanzen standen, ist ein kleines Multitalent und gehört keinesfalls auf den Müll. Möchtest du sie im kommenden Frühling wiederverwenden, macht es Sinn, sie in einem großen, verschließbaren und im Idealfall isolierten Behälter zu sammeln und zu lagern. Danach kannst du sie im Schuppen oder in der Garage unterbringen, im Notfall reicht auch eine regengeschützte Ecke auf dem Balkon.

Hier findest du außerdem verschiedene Ideen, wie alte Erde wiederverwendet oder aufgewertet werden kann.

Hier haben wir alte Erde genommen, um den Kübel der Feige aufzufüllen, bevor gemulcht wurde.

Wellness für leere Kübel

Neben denjenigen, in denen winterharte Burschen wachsen, bleiben nun die leeren Gefäße zurück. Solange es draußen noch nicht eisig kalt ist, solltest du die Gelegenheit nutzen und ihnen eine gründliche Reinigung zu Gute kommen lassen, alleine schon der Optik und Hygiene wegen. Kalkhaltiges Gießwasser, Spuren von Wurzeln, die sich durch die Abzugslöcher der Untertöpfe geschlichen haben und Erde kannst du einfach mit Bürste und etwas Spüli in Wasser gelöst abbürsten. Hat sich Kalk an Tontöpfen festgesetzt und will sich nicht entfernen lassen, lautet der nicht so ganz geheime Geheimtipp Essig: Ein Schuss Essigessenz in einem Eimer Wasser aufgelöst, sagt den weißen Schlieren erfolgreich den Kampf an. Anschließend mit klarem Wasser abspülen, umgedreht an der Luft trocknen lassen - fertig!

Sind alle Kübel getrocknet, müssen sie nur noch verstaut werden. Du kannst sie nach Größe sortiert, platzsparend ineinander stapeln. Bei Keramik- oder Tontöpfen musst du etwas vorsichtiger sein, ansonsten zerkratzen sie sich gegenseitig. Wichtig ist hierbei, dass du sie an einem möglichst geschützten Ort aufbewahrst; UV-Licht hinterlässt einerseits nach mehreren Jahren seine Spuren an den Pflanzgefäßen, weshalb ihnen eine kleine Auszeit über den Winter ganz wohl bekommt. Andererseits geht ihnen die stürmische, nasse und kalte Witterung auf Dauer an die Substanz. Hast du eine ausreichend große Gartenbox oder Truhe die sich verschließen lässt, kannst du sie auch hier aufbewahren. Ansonsten eignet sich so ziemlich jeder geschützte Raum, egal ob Schuppen, Garage oder Abstellkammer.

Nicht nur der Optik wegen sollte Kalk entfernt werden, denn er verstopft auf Dauer auch das durchlässige Material der Töpfe.

Für den letzten Schliff: Gartengeräte & Co

Jetzt ist auch die beste Zeit, um die Geräte einmal einer Generalüberholung zu unterziehen und defekte Teile bei Bedarf zu ersetzen. Hast du dich um alle Pflanzen und Kübel gekümmert, kannst du Scheren, Spaten, Handschuhe und Co, falls nötig, mit klarem Wasser oder einer schwachen Spüli-Lösung reinigen und hinterher wegräumen. Da gerade im Herbst und Winter allerhand Dreck und Staub angeweht wird, macht es wenig Sinn, den Boden und alle Ecken richtig sauber zu machen. Dies kannst du getrost auf den kommenden Frühling verschieben, weil sich jetzt auch hier viele Insekten und andere kleine Bewohner in geschützte Nischen zurückziehen, wo wir sie nur ungerne stören möchten. Einmal den groben Dreck zusammenkehren reicht also vollkommen aus!

Vor der Winterpause kann man Werkzeuge von Rost und Schmutz befreien und sie trocken lagern.

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