Rückblick auf's Gartenjahr

Einen Blick auf die zurückliegende Gartensaison zu werfen, ist immer eine gute Idee. Dabei spielt es gar keine so große Rolle, ob du schon Gartenprofi oder noch ganz neu dabei bist. Jetzt im Herbst sind die Erinnerungen noch frisch, sodass du einige Dinge festhalten solltest, um im nächsten Jahr von deinen Erfahrungen profitieren zu können.

Gedankenstützen: praktischer Nutzen & ganz konkrete Vorteile

Nicht nur die Erinnerungen sind noch frisch, vielleicht siehst du auf deinen Beeten sogar noch, wo in dieser Saison welche einjährige Pflanze stand. Wenn du mehrjährige Pflanzen versorgst, kannst du dich jetzt bestimmt auch noch gut erinnern, wie sie dieses Jahr gewachsen sind und wie die Ernte ausgefallen ist. Daher ist im Oktober ein super Zeitpunkt gekommen, um deine Erinnerungen und Erfahrungen festzuhalten - nicht zuletzt, um sie dir in der nächsten Gartensaison zunutze machen zu können.

 

Fruchtwechsel: Krankheiten und Schädlinge vermeiden

Viele Krankheiten und Schädlinge, die unsere Pflanzen schädigen und schwächen können, sind artspezifisch. Das heißt, dass sie nur ganz bestimmte Pflanzen oder Pflanzenfamilien befallen. So tritt zum Beispiel die Kohlhernie, eine Pilzkrankheit, an Kohlgewächsen und anderen Pflanzen aus der selben Familie auf, zu der auch Radieschen gehören. Die Sporen überleben den Winter im Boden und haben im nächsten Jahr leichtes Spiel, wenn du ein Beet, auf dem befallene Kohlpflanzen standen, erneut mit Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi und Co bepflanzt. Daher ist es wichtig, die Pflanzenfamilien in den Beeten rotieren zu lassen. Es gibt empfohlene Zeiträume, die dabei eingehalten werden sollen, doch wenn du nur ein kleines Beet hast, ist es natürlich schwierig, Anbaupausen von mehreren Jahren einzulegen. Ein gründliches Entfernen von kranken Pflanzenteilen und eine Aufbesserung des Bodens durch Gründüngungen und die Beimengung von frischer, hochwertiger Erde können hier Abhilfe schaffen.

 

Optimale Nährstoffversorgung

Neben dem Fruchtwechsel, also dem jährlichen Wechsel von Kulturpflanzen im Beet, gibt es noch die Fruchtfolge. Dieser Begriff beschreibt die Abfolge verschiedener Pflanzen in einem Beet innerhalb der Saison. Idealerweise werden auf “frischen” Beeten, in denen zuerst Starkzehrer standen, anschließend Mittelzehrer angebaut, da diese weniger Nährstoffe benötigen und die Starkzehrer schon viele davon verbraucht haben. Anschließend können Schwachzehrer angepflanzt werden, da diese mit den Nährstoffresten, die noch übrig sind, vollkommen glücklich sind. Diese Reihenfolge kann sowohl bei der Fruchtfolge als auch beim Fruchtwechsel berücksichtigt werden.

Nach Starkzehrern wie Kürbissen können im nächsten Jahr Möhren oder Salate ins Beet.

Wie man dem Gedächtnis auf die Sprünge hilft

Damit du nicht im nächsten Frühjahr grübelnd vor deinen Beeten stehst und überlegst, wo in der vorherigen Saison welche Pflanze wuchs, haben wir ein paar einfache Tipps parat.

 

Regelmäßige Fotos machen Wachstum und Veränderungen sichtbar

Du kannst das Wachstum deiner Pflanzen wunderbar mit Fotos festhalten. Später kannst du dir dann anschauen, wie Knospen und Blüten entstanden sind und sich daraus Himbeeren, Zitronen oder Tomaten entwickelt haben. Erst waren sie noch ganz klein und wuchsen dann mit der Zeit immer weiter heran; auch die Pflanzen wurden größer und bildeten neue Blätter, Triebe und Äste. Wenn man zum Beispiel einen großen Kürbis in der Hand hält, kommen Gedanken daran auf, wie man im Frühjahr den kleinen Kern in die Erde steckte und was seitdem alles passiert ist. Fotos zeigen uns also sehr anschaulich, wie sich die Natur im Laufe des Jahres verändert.

Wenn die Bohnen erstmal groß sind, vergisst man leicht, wie leer das Beet zu Beginn des Wachstums noch war.

 

Notizen und Ideen, kleine Skizzen und große Pläne

Fotos sind eine super Gedächtnisstütze, aber sehr gut eignen sich auch Zeichnungen oder Notizen. Ob handschriftlich oder digital, auf einzelnen Zetteln oder in einem Büchlein - such dir aus, welche Art des Schreibens, Skizzierens und Planens dir am meisten Freude bringt.

Eine tolle Idee ist es, ein Heft mit Raum für allerhand Notizen anzulegen, das du als eine Art Garten-Tagebuch führen kannst. So kannst du nicht nur im Herbst deine rückblickenden Gedanken festhalten, sondern auch fleißig Pläne für das nächste Jahr machen und Ideen aufschreiben. Welche Pflanzen möchtest du dir im nächsten Jahr zulegen? Wie willst du dein Beet bepflanzen? Vielleicht überlegst du, dir ein kleines Hochbeet für den Balkon zu kaufen und misst schon mal aus, wo es am besten hinpasst. Oder aber du schmiedest Pläne, wie du dir ein kleines grünes Paradies auf Balkon oder Terrasse anlegen kannst. Ich persönlich möchte im nächsten Jahr unbedingt eine schöne große Lichterkette auf der Terrasse anbringen. Und auch auf einen schönen Outdoor-Teppich habe ich ein Auge geworfen, um das Wohnzimmer nach draußen zu verlagern. Dazu noch einen Zitrusbaum, das wär’s! Platz genug für solche Träumereien - und später für Fotos der Umsetzung - bietet so ein Garten-Tagebuch auf jeden Fall.

Die Erfahrung zeigt: am besten immer mal wieder zwischendurch Notizen machen, weil man vieles schneller vergisst, als einem lieb ist. Ich habe versucht aufzuzeichnen, wo in meinen Hochbeeten sowie in einem ebenerdigen Beet in diesem Jahr welche Pflanzen wuchsen. Bei einer späteren Durchsicht von einigen Fotos fiel mir auf, dass in den Beeten zeitweise ganz andere Pflanzen standen! Im nächsten Jahr heißt es daher: nicht nur Fotos, sondern auch regelmäßig Notizen und Skizzen machen. Auf diese Weise kann man seine Aufzeichnungen auch später leicht ergänzen und hinzufügen, wann die einzelnen Pflanzen gekeimt sind oder geblüht haben, wann das Obst und Gemüse reif war, wie die Ernte ausfiel… du entscheidest, welche Infos für dich wichtig sind und welche du sinnvoll für dich nutzen kannst.

Ob auf Papier oder digital - mit kleinen Skizzen lassen sich Pläne super visualisieren.

Mit Durchblick dem Frühjahr entgegenfiebern

Vielleicht hilft dir der Rückblick auch, um den Überblick zu behalten. Du kannst dir aufschreiben, welche Pflanzen besonders gut wuchsen und welche nicht so gut. Vielleicht weißt du auch, woran es lag: zu wenige Nährstoffe oder ungünstiger Standort? Schädlinge, Krankheiten, Staunässe? So kannst du überlegen, was du im nächsten Jahr anders machen möchtest oder welche Tricks besonders gut funktioniert haben.

Außerdem bietet es sich an, eine kleine Saatgut-Inventur durchzuführen. Welche Samen sind übrig geblieben und können im nächsten Jahr nochmals ausgesät werden? Möchtest du dir noch neues Saatgut zulegen oder vielleicht eher auf die Aufzucht verzichten und bereits gekeimte Pflanzen kaufen? Du kannst dir auch schon überlegen, wie viel Platz die Pflanzen benötigen und ob dir vielleicht noch Pflanzgefäße fehlen. Auch, wenn der Einkauf für die neue Saison noch etwas Zeit hat, bekommst du auf diese Weise schon mal einen guten Überblick, was du benötigst. So kannst du perfekt vorbereitet in die neue Gartensaison starten, die ja in wenigen Monaten auch schon wieder beginnt.

Bei den kleinen Saatgut-Tütchen verliert man schnell mal den Überblick.

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