Mulchen: 6 Gründe, warum du heute noch damit starten solltest

Hast du schon unseren Artikel “Magisches Mulchen” gelesen? Dort findest du alle Infos darüber, was Mulchen eigentlich ist und warum diese Technik so genial ist. In diesem Artikel nehmen wir alle Vor- und Nachteile des Mulchens genauer unter die Lupe.

Viele gute Gründe für die schützende Schicht

Wir haben den bedeutendsten Vorzug einer Mulchschicht bereits verraten: sie schützt. Und zwar vor so gut wie allem, wovor Boden und Pflanzen so geschützt werden möchten.

1. Schutz vor Austrocknung: Ist der Boden abgedeckt, verdunstet tagsüber durch die Sonneneinstrahlung weniger Wasser über seine Oberfläche. Die Feuchtigkeit bleibt durch die Mulchschicht länger im Boden, sodass sich die Pflanzen länger mit Wasser versorgen können und du seltener gießen musst. Das spart Ressourcen und Zeit. Vor allem Kübelpflanzen profitieren hier, denn ihnen steht weniger Erde zur Verfügung, die Wasser speichern kann.

2. Wärmespender: In kühlen Nächten kann die Wärme des Tages durch die Schicht länger im Boden gehalten werden, sie wirkt wie eine Isolation. Auch im Sommer kann es nachts durchaus kühl werden, was vor allem jungen Pflanzen zu schaffen macht. Durch den wärmenden Effekt kann die Wachstums- und Erntephase sogar verlängert werden, da es den Pflanzen im Herbst erst später zu kalt wird. Im Winter schützt die Schicht vor Frostschäden an den Wurzeln, vor allem bei flachwurzelnden Pflanzen wie Obststräuchern oder jungen Obstbäumen.

3. Regen- und Windschutz: Starker Regen oder auch Wasser, das mit viel Druck aus dem Gartenschlauch kommt, können mitunter Schaden anrichten. Oft werden Pflanzen durch Erde verunreinigt, die durch das Spritzwasser auf den Blättern verteilt wird. Feine Wurzeln können beschädigt werden, wenn das Pflanzsubstrat weggespült und die Wurzeln freigelegt werden. Ungemulchte Oberflächen härten außerdem schnell aus, wenn sie trocken werden, vor allem lehmhaltige Erde. Regnet es dann viel, kann die harte Erde das Wasser nicht aufnehmen und es läuft oberflächlich ab, statt zu versickern. Eine Mulchschicht beugt all diesen Problemen vor.

4. Unkrautschreck: Der Wuchs der meisten sogenannten Unkräuter wird durch eine Mulchschicht unterdrückt, da diese nicht genügend Licht zum Wachsen haben. Der Pflegeaufwand eines Beetes reduziert sich also mitunter drastisch, wenn nicht mehr gehackt und deutlich weniger gejätet werden muss.

5. Schutz vor Krankheiten: Durch eine geeignete Mulchschicht werden bodennahe Früchte vor Feuchtigkeit und somit Schimmel- und Pilzbefall geschützt. So liegen z. B. Erdbeeren gerne auf einer trockenen Strohschicht, aber auch Kürbisse mögen eine schützende Unterlage.

6. Bodenverbesserung: Eigentlich kann man das Mulchen auch als Mini-Kompostierung beschreiben, die auf der Oberfläche bzw. in der obersten Erdschicht stattfindet. Dort wird die Mulchschicht von Mikroorganismen zersetzt. Außerdem sorgen Regenwürmer dafür, dass das Material tiefer ins Erdreich gelangt. Der Boden wird somit aufgelockert und gedüngt und neue, fruchtbare Erde entsteht.

Laub ist umsonst und ein super Mulchmaterial - sowohl im Kübel als auch im Beet.

Ein paar Nachteile - und hilfreiche Tipps

Mulchen kann auch ein paar Nachteile haben, die jedoch absolut händelbar sind. Der Vorteil, dass weniger Unkraut gehackt werden muss, kann bei sehr schweren, lehmigen Böden auch ein Nachteil sein, wenn man sie gerne auflockern würde, aber die Mulchschicht bereits ausgebracht ist. Daher sollte jeder Boden vor dem Mulchen unbedingt gut aufgelockert und bei Bedarf mit Kompost aufgebessert werden. Durch konsequentes Mulchen kann sich auch ein harter Lehmboden oder nährstoffarmer Sandboden über die Zeit in lockeren Humus verwandeln.

Im Frühjahr freuen sich Pflanzen und Bodenlebewesen auf die ersten Sonnenstrahlen, die die Erde aufwärmen. Eine Mulchschicht lässt diese zarte Wärme allerdings oft nicht hindurch. Möchtest du etwas aussäen oder auspflanzen, solltest du die Mulchschicht daher an den entsprechenden Stellen ein paar Tage vorher zur Seite schieben.

Eine Mulchschicht kann leider auch Schnecken und Wühlmäuse anlocken. Auf dem Balkon ist das wahrscheinlich kein Problem, doch im Beet solltest du im Zweifel lieber dünnere Mulchschichten ausbringen. Diese trocknen schneller und und sind kein attraktives Wühlmausversteck.

Wie und womit du mulchen willst, ist also oft abhängig vom Standort, aber auch von der Pflanze selbst. Manche Pflanzen können mit einer zu dicken Mulchschicht nämlich gar nichts anfangen: trockenheitsliebende mediterrane Kräuter oder Zitrusbäume. Ihnen ist es unter zu viel Mulch schnell zu feucht.

Feuchtes Mulchmaterial kann Schnecken anlocken.

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