Beerensträucher: Blaubeere, Himbeere & Co richtig pflanzen und schneiden

Rot, grün, blau oder auch dunkelviolett - nicht nur die farbliche Vielfalt unter den Beeren ist riesig. Die Pflanzen unterscheiden sich je nach Sorte auch in ihren Ansprüchen an den perfekten Standort und ihre Pflege. In diesem Artikel schauen wir uns die Blaubeere und die Himbeere mal genauer an, doch auch die anderen Beerensträucher kommen nicht zu kurz.

Beerensträucher pflanzen

Alle Beeren aus dem Bloomify-Sortiment können ganzjährig gepflanzt werden, sofern kein Frost herrscht, angesagt wurde oder eine Hitzewelle vor der Tür steht. Die Pflanzen sind in einem Topf groß geworden und schon gut in der Erde verwurzelt. Ein Anwachsen am neuen Standort fällt ihnen leichter als sogenannter wurzelnackter Sträucher, die am besten im Frühjahr und Herbst gepflanzt werden. Trotzdem kannst du im Hinterkopf behalten: Bei moderaten Frühlingstemperaturen ist das Einpflanzen von Beerensträuchern immer etwas unkomplizierter, da du weniger gießen musst als bei hohen Temperaturen. Hat der Sommer bereits Einzug gehalten, dann warte die ganz heiße Zeit ab und pflanze die Beeren lieber erst wieder zwischen September und November. Dann haben sie vor den ersten Frösten noch ausreichend Zeit, sich an ihrem neuen Standort gut einzuleben und kräftige Wurzeln zu entwickeln.

Die in diesem Artikel vorgestellten Beerensträucher sind Flachwurzler. Das heißt, dass sie ihre Wurzeln recht dicht unter der Erdoberfläche ausbreiten. Möchtest du die Pflanzen in einem Kübel wachsen lassen, sollte dieser daher ausreichend groß sein. Achte beim Kauf der Pflanzen darauf, wie groß sie einmal werden. So sind kleinbleibende Sorten wie unsere Brombeere Bernd und auch die Goji-Beere Günther mit kleineren Kübeln zufrieden. Starte bei ihnen mit Töpfen mit ungefähr 20 Liter Volumen. Im Mittelfeld liegt Himbeere Heidi, die mit einem 25-Liter-Topf als Startgröße zufrieden ist. Unsere Johannisbeeren Jutta und Johnny, die Stachelbeeren Stanislav und Stella sowie Blaubeere Bodo benötigen etwa 30 Liter Erdvolumen, um gut anwachsen zu können.

Wie nahezu alle Pflanzen mögen auch Beeren keine Staunässe, achte also bei einer Pflanzung im Kübel auf eine Drainageschicht unten im Pflanzgefäß, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Der ideale Standort für Beerensträucher ist sonnig, wobei auch leichter Halbschatten toleriert wird, vor allem von Blaubeeren. Die Pflanzen stehen gerne windgeschützt.

Was die Erde angeht, unterscheidet sich die Blaubeere von ihren Beerenfreunden. Es ist unbedingt nötig, schon bei der Pflanzung darauf zu achten, dass sie einen leicht sauren Boden braucht. Die Pflanzerde wird idealerweise mit Rindenkompost oder Rindenmulch gemischt bzw. spezielle Pflanzerde verwendet, zum Beispiel Rhododendronerde. Achte darauf, dass die Erde keinen Torf enthält. Unsere Moore sind ein wichtiger CO2-Speicher und sollten in Ruhe gelassen bzw. renaturiert anstatt abgebaut werden. Alle anderen Beerensträucher hingegen mögen lockere, nährstoffreiche Erde, die pH-neutral oder auch leicht alkalisch sein kann. Dazu kannst du normale Gartenerde oder Pflanzerde mit Kompost anreichern. Eine Gabe Langzeitdünger bei der Pflanzung versorgt die Beerensträucher mit Nährstoffen.

Blaubeeren haben besondere Ansprüche an die Pflanzerde.

Ein guter Schnitt hält jung und gesund

Bei allen Beerensträuchern, die man kaufen kann, handelt es sich um bestimmte Sorten, die auf ganz spezielle Eigenschaften hin gezüchtet wurden. Der Mensch hat hier also seit langer Zeit seine Hände im Spiel. Daher gilt das Argument “Aber in der freien Natur schneidet die Pflanzen doch auch niemand” leider nicht. Rückschnitte sind wichtig, damit die Sträucher fortlaufend neues Fruchtholz entwickeln. Das sind die Triebe, die die Früchte tragen. Je nach Sorte können das einjährige, zweijährige oder auch mehrjährige Triebe sein. Das Ziel ist es, die Triebe nach und nach zu entfernen, die keine oder nur noch sehr wenige Früchte tragen und jüngere Triebe nachwachsen zu lassen. Dieses Prinzip nennt sich Fruchtholzrotation. Damit du nach der Ernte noch weißt, welche Triebe nun viele Früchte trugen und welche nicht, kannst du sie entsprechend markieren, zum Beispiel, indem du eine Schnur um die Triebe bindest, die du später abschneiden möchtest.

Blaubeeren schneiden

Nach der Pflanzung deiner Blaubeere kannst du dich erstmal zurücklehnen: Die Sträucher wachsen recht langsam und kompakt, sodass in den ersten Jahren kein Schnitt notwendig ist. Lediglich abgestorbene Äste kannst du abschneiden.

Bei älteren Exemplaren wirst du irgendwann merken, dass die älteren Triebe weniger Früchte tragen und nicht mehr so viele neue Triebe aus der Erde nachwachsen. Dann wird es Zeit, die Pflanze durch einen Schnitt zu neuem Wachstum zu motivieren. Ein Schnitt regt Pflanzen immer dazu an, neue Triebe zu entwickeln bzw. sich stärker zu verzweigen. Meistens ist das erst erforderlich, wenn die Blaubeeren so alt sind, dass sie ihren vollen Ertrag liefern, was ab einem Alter von etwa 7 Jahren der Fall ist. Die kleinen Sträucher sind etwa 3 bis 4 Jahre alt, wenn du sie kaufst.

Am besten funktioniert der Schnitt im Februar oder März bzw. Oktober oder November, solange es frostfrei ist. Schneide immer nur wenige alte Triebe ab, einen starken Schnitt mag die Blaubeere nicht. Mindestens sechs alte Triebe sollten verbleiben, ein paar mehr sind auch in Ordnung. Die jüngeren Triebe solltest du nur abschneiden, wenn sie sehr schwächlich sind oder zu dicht stehen. Blaubeeren tragen an zwei- bis dreijährigen Trieben die meisten Früchte.

Sehr alte Pflanzen, die kaum noch neue Triebe bilden und bei denen ein regelmäßiger Schnitt vernachlässigt wurde, können auch einmal radikal zurückgeschnitten werden. Dabei werden wirklich alle Triebe auf etwa eine Hand breit gekürzt und die Pflanze so angeregt, neu auszutreiben.

Das Laub der Blaubeere leuchtet mit der Herbstsonne um die Wette.

Himbeeren schneiden

Bei den Himbeeren wird zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren unterschieden, was Auswirkungen auf den richtigen Rückschnitt hat. Je nach Saison bieten wir bei Bloomify eine andere Sorte an, doch meistens handelt es sich bei unserer Heidi um eine Kombination aus Sommer- und Herbsthimbeere, da zweimal ernten einfach besser ist als einmal ernten.

Sommerhimbeeren:

Sommerhimbeeren tragen ihre Früchte im Sommer an zweijährigen Trieben. Diese tragen im nächsten Jahr keine Früchte mehr und können daher direkt nach der Ernte abgeschnitten werden. Hast du keine Zeit für den Schnitt, kannst du dir die entsprechenden Triebe mit kleinen Fäden markieren und sie später im Sommer zurückschneiden. Die Sommerhimbeere hat nämlich zu diesem Zeitpunkt auch schon wieder neue Triebe (ohne Blüten bzw. Früchte) gebildet. An diesen wachsen im nächsten Sommer die Früchte - sie dürfen also nicht aus Versehen abgeschnitten werden!

Wenn du den Schnittzeitpunkt im Sommer verpasst hast, kannst du auch im Frühjahr (Februar/März) zur Schere greifen. Keine Sorge, falls du dir die Triebe nicht markiert hast. Aufgrund des unterschiedlichen Alters der Triebe sehen sie etwas anders aus: Die älteren sind dunkler und fühlen sich auch härter an. Schneide diese bodennah ab. Die jüngeren sind frischer und grüner und bleiben stehen.

Im Frühjahr können auch Triebe, die zu lang für dein Rankgerüst geworden sind, entsprechend gekürzt werden. Im Sommer ist das nicht sinnvoll, da sie direkt wieder neu austreiben und weiter wachsen würden.

 

Herbsthimbeeren:

Herbsthimbeeren tragen die Früchte im Herbst an einjährigen Trieben und werden am besten im zeitigen Frühjahr einfach komplett zurückgeschnitten, also im Februar oder März. Sie treiben dann neu aus. Ein Rückschnitt bereits im Herbst ist nicht empfehlenswert, da du so einerseits die Herbstfärbung der Blätter genießen kannst, die Pflanze noch die letzten Sonnenstrahlen des Jahres tanken kann und in den alten Trieben und Blättern kleine Insekten einen Unterschlupf finden.

 

Zweimal tragende Himbeeren:

Es gibt auch Züchtungen, die beide Wuchsformen kombinieren und sowohl im Sommer als auch im Herbst beerntet werden können.

Sie werden eigentlich genau wie Sommerhimbeeren geschnitten: Die zweijährigen Triebe, die in der kommenden Saison keine Früchte mehr tragen, werden am besten direkt nach der Ernte zurückgeschnitten. Aber anders als bei Sommerhimbeeren tragen auch bereits die einjährigen Triebe Früchte - das haben sie mit den Herbsthimbeeren gemeinsam. Diese Triebe bleiben im kommenden Frühjahr stehen, weil sie dann ja bereits zweijährig sind und im Sommer Früchte tragen werden.

 

Für alle gilt:

Jede Himbeere sollte im Frühjahr mit einer überschaubaren Anzahl von Trieben in die neue Saison starten, damit die Ernte besser ausfällt und die Pflanze besser durchlüftet wird. Bei Sommerhimbeeren sind 5 - 6 Triebe pro Pflanze empfehlenswert, bei Herbsthimbeeren können es 10 - 12 sein. Schneide am besten sehr dünne oder sehr dicke Exemplare ab - die mittelstarken sind meist die gesündesten.

Im Frühjahr treiben die Himbeerpflanzen wieder aus.

Brombeeren schneiden

Auch bei der Brombeere gibt es verschiedene Züchtungen, die sich in der Pflege etwas voneinander unterscheiden. Du kennst sicher die wild wuchernden, meterhohen Brombeerhecken, die sich oft auf brachliegenden Flächen breitmachen. Unsere Bloomify Brombeere hingegen ist eine kleinbleibende Sorte, die nicht wuchert und auch kein Rankgerüst braucht. Sie trägt an einjährigen bzw. diesjährigen Trieben Früchte, die ab August bis September reif sind. An zweijährigen Trieben (auch "letztjährige" genannt) werden ebenfalls Früchte gebildet, die schon ab Juli reif sind.

Ein Rückschnitt der jüngeren einjährigen Triebe ist im Herbst oder Frühjahr möglich (wobei sie im Frühjahr dann schon als zweijährig bezeichnet werden können). Je mehr davon stehen gelassen werden, umso höher fällt die frühere Ernte ab Juli aus.

Schneidest du hingegen die jüngeren Triebe stärker zurück, wachsen ganz frische nach, und die Ernte ab August ist größer. Auf diese Weise kannst du steuern, wann du wieviel ernten möchtest.

Johannisbeeren schneiden

Es gibt verschiedene Johannisbeeren, am bekanntesten sind wohl die Schwarzen Johannisbeeren (auch Cassis genannt) und die Roten Johannisbeeren, die sich auch darin unterscheiden, wie sie geschnitten werden müssen.

Schwarze Johannisbeere:

Die schwarze Johannisbeere muss regelmäßig geschnitten werden. Das Ziel ist es, dass die Pflanze gut 10 Triebe hat, die schön verzweigt sind. An den Verzweigungen sitzen nämlich die meisten Früchte. Direkt nach der Ernte kannst du schwach wachsende oder auch beschädigte Triebe abschneiden. Äste, die älter als vier Jahre alt sind, tragen immer weniger Früchte und müssen entfernt werden. Dazu schneidest du im Herbst oder im späten Winter bis März die ältesten 2 bis 3 Triebe bis kurz über den Boden zurück. Diese sind gut erkennbar, da sie deutlich dunkler als jüngere Triebe sind. Die übrigen, jüngeren Triebe kannst du kürzen. Suche nach einer Verzweigung und schneide sie darüber ab. Nun können sie kräftiger wachsen und neue Seitentriebe bilden. 

Rote Johannisbeere:

Sie trägt vor allem an zwei- bis dreijährigen Trieben ihre Früchte. Daher kannst du nach der Ernte die ältesten Triebe entfernen. Schneide sie bodennah mit einer scharfen Gartenschere ab. Ist deine Pflanze noch recht jung, wird sie noch keine oder nur wenige alte Triebe haben, die keine Beeren mehr tragen und ein Schnitt ist noch nicht nötig. Markiere dir im Sommer die Triebe, die keine oder nur sehr wenige Früchte tragen und schule so dein Auge dafür, wie ältere Triebe genau aussehen. Unerlässlich ist es, dass immer ausreichend junge Triebe stehen gelassen werden, auch wenn die einjährigen noch keine Früchte tragen.

Stachelbeeren und Jostabeeren schneiden

Die Stachelbeere trägt die meisten Früchte an zwei- bis dreijährigen Trieben, sodass ältere, verholzte Triebe entfernt werden können. Außerdem sitzen sehr viele Früchte an den Seitentrieben, die unbedingt stehen gelassen werden müssen. Stachelbeeren werden jedoch erst im Frühjahr geschnitten, auch, wenn sie jetzt im Herbst gepflanzt werden.

Auch um die Jostabeere musst du dir jetzt noch keine Gedanken machen. Sie trägt ebenfalls an mehrjährigen Trieben und muss erst nach einigen Standjahren geschnitten werden.


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